Louro Preto
Louro Preto – Bezeichnungen und Verbreitung
Kurzzeichen DIN EN 13556
Botanische Bezeichnung
Verbreitung
Handelsnamen

Louro Preto – Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Die mit nur geringer Häufigkeit in den Tropen vorkommende Gattung Cordia bildet helle und mäßig leichte Hölzer, wie z.B. das brasilianische Freijo oder schwerere, dunklere und teils farbstreifige Arten. Letztere sind in Südasien sowie in Mittel und Südamerika verbreitet und gewinnen durch die Beliebtheit der farbstreifigen Nuß- und Palisanderhölzer eine zunehmende Bedeutung. Ein bisher noch wenig bekanntes, aber hochwertiges Holz dieser Gruppe ist das aus Brasilien stammende Louro preto.
Stammform
Astfreie Längen von 4 bis 10 m mit Durchmessern von 0,4 bis 0,7 m; meist zylindrisch, aber oft leicht gedreht oder mit schwachen Krümmungen.
Farbe und Struktur
Splint blaß gelblich bis gelblichbraun und, meist unabhängig vom Durchmesser, nur 3 bis 4 cm breit; selten durch Pilze verfärbt. Kernholz deutlich abgesetzt und von mittelbrauner bis purpurbrauner Farbe. Diese einheitliche Grundfärbung wird durch dunkelbraune bis fast schwarze Zonen unterbrochen, die radial schöne Farbstreifen und tangential ausgeprägte dunkle Fladern hervorrufen. Diese Zeichnung kann von nahezu geometrischer Regelmäßigkeit bis zu stark variablen Bildern mit typischen Ohren
reichen, wie sie vor allem bei Rio Palisander vorkommen können (siehe: Merkblatt 53). Die Breite der meist leicht welligen, dunklen Farbringe beträgt auf dem Querschnitt um 2 bis 5 mm; sie verlaufen nur teilweise parallel zu den Zuwachszonen.
Poren mittelgroß bis grob, an den Grenzen der Zuwachszonen leicht zoniert und auf allen Schnittrichtungen gut erkennbar. Markstrahlen nur als hellere Spiegel von 2 bis 4 mm Breite das Holzbild beeinflussend. Speicherzellen nicht wahrzunehmen.
Faserverlauf ohne Wechseldrehwuchs, nur von der Stammform abhängig.
Gesamtcharakter
Mäßig poriges Holz mit oft enger und regelmäßiger Farbstreifung, das anderen farbstreifigen Hölzern, wie z.B. Nußbaum, entsprechen kann.
Abweichungen
Kernholz mit stark unterschiedlicher Streifendichte, streifenlosen Zonen oder großen, fast schwarzen Partien, wie sie nach Verletzungen am stehenden Stamm entstehen können.
Handelsformen
Furniere: gemessert, meist um 0,6 mm stark, vereinzelt auch geviertelt.
Rundholz: in den Erzeugerländern ab
2,5 m aufwärts und meist um 0,5 m
Durchmesser, sehr selten stärker als
0,7 m. Kein Export.
Schnittholz: nur in Sonderfällen auf Anforderung erhältlich aus Stämmen meist geringer Qualität.
Eigenschaften
Das Louro preto von Cordiaglabrata ist ein schweres Holz, das gewichtsmäßig und in seinen Festigkeitseigenschaften dem Wenge ähnelt (siehe: Merkblatt Wenge Nr. 35). Hervorzuheben ist die besondere Zähigkeit, die bei Belastungen zu einem langsamen und sehr langsplittrigen Bruch führt. Alle Bearbeitungsformen erfordern durch die hohe Dichte einen höheren Kraftaufwand. Bei der Bearbeitung des trockenen Holzes stumpfen, aufgrund feiner Kieseleinlagerungen, die Werkzeuge stärker.
Alle Holzverbindungen halten gut. Das Holz ist gut zu messern, wobei die
Oberflächen der Furniere eine gleichmäßige und feine Rauhigkeit erhalten, ähnlich solchen von Teak.
Die Schwind- und Quellmaße sind von mittlerer Größe, führen aber aufgrund ihrer Ungleichheit (tangential/radial) bei schneller Trocknung zur Bildung von Hirnrissen. Spezielle Erfahrungen über die technische Trocknung von Vollholz liegen noch nicht vor. Frische Anschnitte sind leicht aromatisch, verlieren aber ihren Geruch sehr schnell. Die Widerstandsfähigkeit des Kernholzes gegen Pilze und Insekten ist gut.
Oberflächenbehandlung
Für dekorative Zwecke ist, um glatte und saubere Flächen zu erhalten, besonders auf einen guten Schliff und ein sorgfältiges Entstauben des Holzes zu achten. Louro preto kann nach den bisherigen Erfahrungen mit Nitrolacken gut behandelt werden.
Verwendungsbereiche
Louro preto ist ein typisches Messerholz für die Erzeugung hochwertiger Sichtfurniere, die dem Palisander oder dem Nußbaum entsprechen sollen. In diesem Bereich ist es je nach Ausprägung des Farbstreifens für Möbel, Vertäfelungen und Paneele in Wohnräumen oder für Großräume wie auch für die Innenausstattung von Fahrzeugen gut geeignet.
Eine Verwendung des Vollholzes ist in den Erzeugerländern möglich, wo es aber auch nur für gelegentliche Anfertigungen von Kleinmöbeln, gedrechselten oder geschnitzten Ziergegenständen in Frage kommen kann.
Austauschhölzer
Als Furnier für Nußbaum (=Juglans regia), Paldao (=Dracontomelum dao), Queensland Walnut
(=Endiandra palmerstoni), Ovengkol (=Guibourtia ehie), Mutenye (=Guibourtia arnoldiana) und Rio Palisander (=Da/bergia nigra) sowie für andere dunkelstreifige Arten der Gattung Cordia (siehe: Anmerkungen).
Anmerkungen
Anmerkungen: Cordia-Arten mit Hölzern ähnlicher Streitigkeit und Härte sind das fälschlich auch als Mexiko Palisander
bezeichnete mittelamerikanische Bocote oder Ziricote (=C. dodecandra), das Canalete Kolumbiens (=C. gerascanthus L.), das Salimuli aus Indonesien (=C. subcordate) und das Sandawa vop Birma (=C. fragrantissima).
Das hauptsächlich in Paraguay und Ar gentinien verbreitete Peterebi stammt von C. trichotoma; es ist graubraun, weniger hart und selten streifig (vgl.: Botanische Bezeichnungen).
Die Bezeichnung Louro deutet ganz allgemein, wie auch die Bezeichnung Laurel, auf ein aromatisches Holz hin und wird daher für zahlreiche - sonst aber oft sehr verschieden aussehende - Hölzer angewendet, wodurch häufig schon in den Erzeugerländern Verwechslungen entstehen.
Louro Preto – Technische Eigenschaften
Gewicht frisch
Gewicht darrtrocken
Druckfestigkeit u12-15
Biegefestigkeit u12-15
Literatur
Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdi nand Holzmann-Verlag, Hamburg, 1958.
Gottwald, H.: u. Noack, D.: Anatomische und physikalisch-technologische Untersuchungen an Holzarten der Republik Sudan. Mitteilungen d. Bundesforschungsanstalt f. Forst- u. Holzwirtschaft,Reinbek b. Hamburg, Nr. 64/ 1966.
Mainieri, C.: Madeiras do Brasil. INPA, Rio de Janeiro 1965.
Pennington, T. D., u. Sarukhan, J.: Arboles Tropicales de Mexico. FAO 1968.
Tortorelli, L. A.: Maderas y Bosques Argentinas. S.A.C.I., Buenos Aires 1956.