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Sicherheit bei Tropenholz

Die Vielfalt tropischer Holzarten ist enorm: Forscher gehen von bis zu 53.000 Arten aus. Tropische Harthölzer sind auch ohne Behandlung sehr langlebig und sehen besonders schön aus. Vor allem als Terrassendielen und Poolumrandungen sind Tropenhölzer beliebt.

Aber was ist mit der Nachhaltigkeit und Legalität dieser Importhölzer?

In vielen Medien wird der illegale Holzeinschlag, insbesondere in tropischen Ländern, thematisiert. Kann man mit gutem Gewissen Holzprodukte aus tropischer Herkunft kaufen? Das fragen sich viele, die gerne die Ästhetik und die Qualität nutzen würden. Die Antwort ist ja – wenn man Holz aus dem Fachhandel bezieht, denn dieser weiß, woher das Holz kommt.

Die Europäische Union hat 2023 eine Verordnung verabschiedet, die den Import von Holz in den EU-Binnenmarkt aus illegalen oder nicht nachhaltigen Quellen verbietet: die EUDR (EU Deforestation Regulation). Die Holzimporteure müssen einer Sorgfaltspflicht nachkommen, mit der sie die Illegalität der zu importierenden Holzwaren ausschließen. Zudem müssen sie sicherstellen, dass die Ernte des Holzes nicht zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt hat. Solche Nachweise sind zum Beispiel Dokumente der Holzernte, Urkunden der Forstbehörden vor Ort, Satellitenbilder oder anerkannte Zertifikate.

 Die zuständigen Behörden führen regelmäßig unangemeldete Kontrollen bei Importeuren durch, um die Einhaltung der Verordnung sicherzustellen.

Was bedeutet das?

► Aufgrund der Verordnung und der Sorgfaltspflicht ist sichergestellt, dass nur noch Holz in den Binnenmarkt kommt, das auf seine legale Herkunft geprüft wurde. Außerdem wird dadurch gewährleistet, dass Holz aus Raubbau (Entwaldung oder Waldschädigung) nicht mehr in die EU gelangen kann.

Gut zu wissen

► Die Sorgfaltspflicht schafft Sicherheit und Vertrauen beim Kauf von Importholz.
► Mit dem Kauf von Importhölzern und Tropenholz unterstützt du die wirtschaftliche Entwicklung in den Herkunftsländern. Hier gilt „use it or lose it“, denn wenn die Forstwirtschaft nicht mehr für den Lebensunterhalt sorgen kann, lohnt es sich für die Menschen leider, die Flächen in Äcker oder Weideland umzuwandeln. Dafür wird dann der Wald gerodet, um Platz für Palmöl, Soja und Rinder zu schaffen. Gemäß einer aktuellen Studie (Science, 2022) ist die Landwirtschaft für bis zu 99 Prozent der Entwaldung in den Tropen verantwortlich.

Skeptisch?

Eine zusätzliche Sicherheit geben die Zertifikate der Waldschutzorganisationen PEFC und FSC®. Diese überprüfen nicht nur die Legalität des Holzeinschlags nach der geltenden Gesetzgebung des Herkunftslandes, sondern bewerten darüber hinaus die ökologischen Auswirkungen der Holzernte. Grundsätzlich darf in zertifizierten Wäldern nur so viel Holz geerntet werden, wie auch nachwächst. Zusätzlich müssen strenge Kriterien, wie die Rechte der Arbeitnehmer sowie Arbeitsschutz, beachtet werden.