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Wo kommt das Holz her?

In einem wirtschaftlich genutzten Wald wachsen dank natürlicher Verjüngung und/oder gezielter Aufforstung stetig neue Bäume nach – mindestens so viele, wie entnommen werden. Dieser wichtige Grundsatz ist im deutschen Waldgesetz ebenso wie in den meisten europäischen Gesetzgebungen fest verankert. Holz ist also dank gelebter Nachhaltigkeit eine unerschöpfliche Ressource. Erfahre hier alles Wichtige zum Thema Zertifizierung.

Seit mehr als 20 Jahren haben sich über die Gesetze hinaus mehrere Zertifikate etabliert, die weitergehende Kriterien für Nachhaltigkeit definieren und besondere Anforderungen stellen. Die am Markt bekannten Systeme von PEFC und FSC® zertifizieren die Forstwirtschaft und die gesamte Lieferkette bis zum fertigen Produkt. So gelangen die Zertifikate als sichtbarer Nachweis einer definierten nachhaltigen Forstwirtschaft bis in den Handel und können die Lieferkette transparent darstellen.

Seit dem Jahr 2023 ist die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft, die von jedem holzimportierenden Unternehmen Nachweise zum Ausschluss illegaler Holzquellen fordert. Zudem muss sichergestellt werden, dass die Holzernte nicht zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt hat. In der EU verkauftes Holz darf nicht aus illegalen Holzeinschlägen oder Raubbau stammen. Dies gilt sowohl für einheimisches als auch für importiertes Holz.

Höhere Standards bei Zertifizierung von Holz

Die spezifischen Anforderungen der Zertifikate gehen über die Anforderungen der Waldgesetze hinaus. So muss der Holzeinschlag im Herkunftsland nicht nur legal und entwaldungsfrei sein, sondern zusätzlich strengen Prinzipien der Nachhaltigkeit genügen. Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC® definieren Nachhaltigkeit auf einem hohen Niveau, indem sie zusätzliche Bewirtschaftungsvorgaben machen. Zum Beispiel gilt das grundsätzliche Verbot von Kahlschlägen auf der Fläche oder die Vorgabe, einen bestimmten Anteil der Waldfläche als Referenz für den Naturschutz aus der Bewirtschaftung zu nehmen. Zertifizierungssysteme bewerten die Baumartenwahl, die Bestandspflege, die Holzernte und die Logistik. Sie kümmern sich um Kriterien des Naturschutzes ebenso wie um soziale Standards.

Zertifiziertes Holz

Zertifiziertes Holz zeigt sich dem Verbraucher aber nur, wenn nicht nur der Herkunftswald über ein entsprechendes Zertifikat verfügt, sondern wenn dieses Zertifikat in der Lieferkette über die holzverarbeitende Industrie, den Holzfachhandel oder das Handwerk weitergegeben wird. Nur dann dürfen die Produkte mit den Labels von PEFC und/oder FSC® gekennzeichnet werden. Es gilt im Grundsatz: Ein zertifiziertes Produkt kann nur aus einem zertifizierten Betrieb stammen.

Der Kauf von zertifiziertem Holz ist eine gute Empfehlung, weil dieses Holz nachweisbar und über alle Ländergrenzen hinweg die anspruchsvollen Kriterien von nachhaltiger und naturschonender Forstwirtschaft erfüllt. Aber auch ohne Zertifikat gilt für Holz im deutschen Fachhandel das Nachhaltigkeitsprinzip. Dieses ist in Deutschland und prinzipiell in allen europäischen Ländern gesetzlich und ideell fest verbrieft.