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Fußabdruck und Handabdruck

Wer hat schon einmal den eigenen „Carbon Footprint“ berechnet? Für die meisten zeigt das Ergebnis: Er ist erstaunlich groß. An vielen kleinen und großen Stellschrauben können wir für uns persönlich und als Gesellschaft noch drehen, um das erklärte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Es geht aber nicht nur um Verzicht, sondern auch um Optimismus und Ideen. Wer kennt schon den „Handabdruck“? Der darf nämlich gerne ganz groß sein!

Schritt für Schritt zum Ziel

Mit dem CO2-Rechner auf der Seite des Umweltbundesamtes lässt sich die eigene aktuelle CO2-Bilanz ausrechnen: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/. Nach einem Schnellcheck kommen eine Menge Fragen zu Wohnen, Strom, Mobilität, Ernährung und sonstiger Konsum. Wer alles beantwortet, erhält einen guten Vergleichswert und ahnt dabei schon, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen.

Alle haben es in der Hand

Wer den CO2-Fußabdruck gecheckt hat, kann direkt weiterklicken – und zwar zum „Handabdruck“. Dieses Konzept wird verwendet, um weltweit die vielen Projekte und guten Ideen darzustellen, die nachhaltiges Verhalten im Alltag selbstverständlich machen können. Brot für die Welt und Germanwatch haben dazu ein Tool entwickelt: www.handabdruck.eu. Nachhaltiges Verhalten zum Standard zu machen, muss nicht kompliziert sein. Einfach austesten!

Jede Handabdruck-Aktion sorgt dafür, dass sich die Rahmenbedingungen zum Besseren verändern. So wird ein sozial- und klimaverträgliches Miteinander für alle einfacher, naheliegender, preisgünstiger und damit zum Standard.

Empfehlenswert: Der Handel-o-Mat: Klickt durch die Optionen und findet eigene Ideen!

Urheber: Germanwatch e.V., Illustration: Benjamin Bertram, techn. Umsetzung: Matthias Pfeil

Mit Holz die Welt retten

Um klimaschonend zu leben, ist es wichtig, langfristig zu denken und bereits an kleinen Stellschrauben zu drehen. Einfacher gesagt als getan? Klar, aber es gibt gute Ansätze, mit denen die Ziele erreicht werden können. Und zu einigen kann der Holzfachhandel mit dem Werkstoff Holz beitragen und dabei helfen, klimabewusst, klimaneutral oder sogar klimapositiv zu leben.

Ziel: Holz im Kreislauf halten

Schon gehört? Holz ist eine der größten Kohlenstoffsenken der Welt! Der Kohlenstoff-Speichereffekt von Holz wirkt aber nur so lange das Holz als solches erhalten bleibt. Deshalb gilt der Grundsatz: Holz ist kein Wegwerfartikel.

Ein paar Tipps für eine klimafreundliche Holzverwendung:

  • „Vintage“ als Dauertrend etablieren: Dinge so lange wie möglich nutzen, weitergeben, umnutzen, reparieren. Bei Holzobjekten geht das besonders gut.
  • Bei zukünftigen Kaufentscheidungen immer bedenken: Holz und Papier sind in der Herstellung und Entsorgung klimafreundlicher als Plastik und Beton. Falls möglich, Einweg-Produkte vermeiden.
  • Recycling, Upcycling, Cradle to Cradle: drei gute Konzepte, um Holz (und andere Materialien) über Jahre hinweg zu verwenden.
  • Bei Heimwerkerprojekten die Holzreste, zum Beispiel Sägeabschnitte von Brettern, für zukünftige DIY-Arbeiten aufheben. Wenn ungeeignet: Für den eigenen Kaminofen (oder den der Nachbarn) sammeln.
  • Auf zertifizierte Holz- und Papierprodukte achten, um die nachhaltige Waldwirtschaft zu unterstützen.
  • Die natürliche Seite von Holz wertschätzen: Möbel oder Dekoration aus Holz sind gerade für den Innenbereich auch ohne dicke Lackschicht haltbar und kommen ohne chemische Zusätze aus.

Wie die Kohlenstoffsenke Holz funktioniert

Pflanzen produzieren während der Photosynthese aus Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Luft unter anderem Sauerstoff (O2). Doch was machen die Pflanzen eigentlich aus dem C, also dem Kohlenstoff? Ganz vereinfacht dargestellt, wandeln sie ihn zusammen mit Wasser und Sonnenlicht (Lichtenergie) in Zuckermoleküle um. Jede Pflanze „baut“ sich dann daraus ihre unterschiedlichen Bestandteile. Bei Bäumen sind das in erster Linie die Holzbestandteile Zellulose und Lignin.

Auf diese Art speichert ein Baum in seinem Holz dauerhaft eine große Menge Kohlenstoff. Der Kohlenstoff bleibt im Holz gebunden, solange das Holz existiert. Wenn das Holz verbrennt, von Insekten gefressen wird oder verwittert, kommt der gebundene Kohlenstoff wieder frei. In der Luft verbindet er sich erneut mit Sauerstoff zu CO2. So weit, so natürlich.

Beim Erdöl verhält es sich ähnlich: Es ist im Laufe von Jahrmillionen aus Biomasse, also Pflanzen und anderen Organismen, entstanden und speichert den Kohlenstoff, den die damaligen Pflanzen durch ihr Wachstum der Atmosphäre entzogen haben. Durch die Nutzung von Erdöl in vielen Verbrennungsprozessen wird das gebundene CO2 wieder frei und gelangt in die Luft, wo es dem Klima schadet.

Was wir tun können

Weil wir viele fossile Energieträger verwenden, ist der Kohlenstoffdioxidanteil in der Luft in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Das sorgt (zusammen mit anderen Gasen) für den sogenannten Treibhauseffekt und den anthropogenen, also vom Menschen verursachten, Klimawandel. Unser Ziel sollte daher sein, den Kohlenstoffausstoß zu verringern und möglichst viel Kohlenstoff aus der Luft zu binden und langfristig zu speichern.

Holz in Möbeln, Holzhäusern, Parkettböden, Spielzeug, Türen usw. tut genau das. Wer möglichst viele Dinge aus Holz verwendet, speichert den Kohlenstoff möglicherweise länger als ein Baum es in seiner Lebenszeit könnte.

Wer mehr wissen will, findet im Artikel Holzverwendung schützt das Klima weiterführende Informationen, zum Beispiel zu

  • Substitutionseffekten (also die Möglichkeiten, klimaschädliche Materialien durch Holz zu ersetzen)
  • und zur sogenannten Kaskadennutzung, um Holz möglichst über lange Zeit zu verwenden.