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Mit Holztüren den Lärm aussperren

Straßenlärm, der Online-Sportkurs vom Nachbarn, laute Musik aus dem Kinderzimmer oder der krähende Hahn im Garten: Lärm ist vielfältig und stört häufig sehr. Wer lieber seine Ruhe hat, kann auf wirksame Schallschutztüren aus Holz setzen.

Geschlossene Innentüren dämpfen zwar den gröbsten Lärm etwas, dennoch machen erst spezielle Schallschutztüren den Unterschied. Sie haben vor allem zwei Einsatzzwecke: Lärm aus der Wohnung raushalten und Lärm in dem Zimmer, aus dem die Lautstärke kommt, drinnen halten. In Mehrfamilienhäusern dienen sie als Eingangstür, in Wohnungen als Trennwände und auch in Schulen und Büros helfen sie dabei, Ruhe und Konzentration in den Alltag zu bringen.

Schallschutzklassen

Für jeden Einsatzort gibt es die passende Tür. Je nach auftretender Lautstärke sollten die Schallschutztüren mehr oder weniger schalldämmend sein, damit Schritte und Gespräche ausreichend gedämpft werden. In welcher Umgebung welche schalldämmende Ausstattung benötigt wird, regelt die DIN-Norm 4109 für Schallschutz im Hochbau. Sie definiert vier Schallschutzklassen (SSK 1-4). Je nach Klasse setzt die DIN-Norm Schalldämmwerte fest, die die Tür (Türblatt und Zarge) einhalten muss.

Mit steigender Klasse nimmt auch der Schallschutz zu. Das heißt, einschalige SSK-1-Türen erreichen nur einen Schallschutz gegen etwa 25 bis 35 Dezibel, weshalb für mehr Schutz auf zwei- oder mehrschalige, oft mit Mineralwolle gefüllte Türen zurückgegriffen werden sollte – beispielsweise in Schulen. Das sogenannte Feder-Masse-System sorgt dafür, dass der Schalenaufbau den Lärm absorbiert und Dämmwerte für Lautstärken von bis zu 35 und 45 Dezibel erreicht werden. Einschalige Türen haben meist eine schallabsorbierende Holzfaser- oder Spanplatten-Einlage. Damit sie biegsam bleiben, werden sie nur an wenigen Punkten miteinander verbunden.

In manchen Gebäuden sind Schallschutztüren sogar grundsätzlich Pflicht. Auch das ist bauordnungsrechtlich festgelegt und gilt beispielsweise für Türen in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern oder Arztpraxen.

Von biegeweich bis mehrschalig

Der Effekt der schalldämmenden Ausstattung hängt von der Biegeweichheit und Masse der Tür ab. Je biegsamer und schwerer das Türblatt ist, desto mehr Schall kann es absorbieren. Massivholztüren weisen häufig gute Dämmwerte auf, bringen aber auch einiges an Gewicht auf die Waage. Leichter werden die Türen, wenn neben Holz andere Materialien wie spezielle Kunststoffe, Aluminium oder eine Mehrfachverglasung verwendet werden.

Der Schallschutz steckt dann in der Innenkonstruktion. Für eine hochwertige Dämmung werden eine oder mehrere Schichten aus Schallschutzplatten in die Tür eingebaut. In dieser Sandwich-Bauweise werden dann die mehrschichtigen Türen mit einer isolierenden Füllung versehen, wodurch ein höherer Schallschutz als bei einschaligen Türen gewährleistet wird.

Der fachgerechte Einbau ist bei Schallschutztüren sehr wichtig, da der Schallschutz nicht nur beim Türblatt, sondern auch bei der Zarge beachtet werden muss. Nur wenn die Montage mit den passenden Dichtungen (vor allem zum Boden hin), Beschlägen und Schallschutzzargen erfolgt, kann die Tür als Ganzes den Lärm wirksam abschirmen. Informiere dich am besten bei deinem Holzfachhandel vor Ort.

Positiver Nebeneffekt

Eigentlich reine Physik, trotzdem sei hier nochmal darauf hingewiesen, dass eine Tür mit gutem Schallschutz meist auch gute klimatische Dämmwerte hat: Wo beim Einbau von Türblatt und Zarge auf Dichtigkeit geachtet wird, dringen weder Schall noch Luftzug ungehindert in den Raum.