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So gelingt der Türenwechsel

Mit einer neuen Innentür erhält ein Raum schnell einen neuen Look. Das Austauschen einer Tür erfordert zwar ein bisschen Fingerspitzengefühl, ist aber relativ gut selbst umzusetzen. Da die einzelnen Bauteile etwas sperrig sind, sollte man zu zweit arbeiten. Das richtige Werkzeug ist wichtig, damit am Ende alles gerade ist und die Tür nicht klemmt.

In dieser Anleitung gehen wir von Innentüren mit Holzzargen aus, die den DIN-Maßen entsprechen. Ältere Türen mit Sonderformaten sollten besser von Fachpersonal eingesetzt werden. Wer Stahlzargen hat, muss diese nicht aus der Wand brechen. Mittlerweile gibt es sogenannte Renovierungszargen, die über der vorhandenen Stahlzarge fixiert werden.

Der Ausbau

Damit die Tapete beim Ausbau der Zarge keinen Schaden nimmt, trennt man mit einem scharfen Cuttermesser alle Verbindungen (meist Silikon) zwischen der Zarge und der Tapete. Erst dann lässt sich die sogenannte Zierbekleidung von der Zarge entfernen. Es handelt sich dabei um den auf der Wand aufliegenden „Rahmen“ der Zarge auf der Seite ohne Bänder (Scharniere).

Mit einer steifen Handsäge („Fuchsschwanz“) durchtrennt man nun alle Verbindungen zwischen Holzzarge und Wand – meist punktuell eingesprühter Bauschaum. Sind alle Verbindungen durchtrennt, lässt sich die Zarge problemlos aus der Wand heben.

Das Maßnehmen

Ist die alte Zarge entfernt, lässt sich besonders exakt für die neue Tür Maß nehmen. Damit am Ende die Tür genau passt, ist die genaue Abmessung der Maueröffnung und der Wandstärke wichtig. Am besten misst man jeweils an mehreren Stellen (oben in der Mitte und unten). Ausschlaggebend ist das jeweils kleinste Maß.

Gemessen wird die Wandstärke inklusive Fliesen, Tapete oder Putz. Die Höhe misst man von der Oberkante des fertigen Fußbodens inklusive Estrich, Parkett oder Teppich bis zum oberen Mauersturz. Wenn die neuen Zargen etwas breiter sind als die alten, verdecken sie den Übergang zwischen Mauer und Tapete, es lohnt sich also, auch dieses Maß zu kennen.

Mit diesen Maßen kann dein Holzfachhändler vor Ort die passende Tür ermitteln.

Beim Einbau einer neuen Tür kann über die Öffnungsrichtung der Tür neu entschieden werden. Bei einer Rechtstür (DIN-R) liegen die Bänder, von dem Raum aus betrachtet, in den die Tür hineinschwenkt, rechts, bei einer Linkstür (DIN-L) links. Ein Spezialfall sind sogenannte „reverse“, also entgegengesetzt öffnende Türen, die durch die Maueröffnung hindurch schwenken. Deren Einbau ist allerdings Profisache.

Der Einbau – Schritt für Schritt

Wie bei den meisten Holzprodukten macht es auch bei Türen Sinn, sie vor dem Einbau zunächst einige Stunden in dem Raum zu lagern, in dem sie anschließend verbaut werden. Durch diese Akklimatisierung verzieht sich die Zarge nicht beim Einbau. Nach dem Auspacken erfolgt der Zusammenbau der Zarge gemäß den Herstellerangaben. Als Arbeitsunterlage eignet sich ein großer Tisch – oder die alte Tür auf zwei Böcken. Malerfließ schützt die neue Zarge vor Kratzern.

Die Bänder einer neuen Tür richtig zu justieren, gehört zu den anspruchsvollsten Arbeitsschritten beim Türeneinbau. Hier entscheidet sich, ob die Tür klemmt, über den Boden schleift – oder genau passt. Um zwischen der Zarge und der Tür den vorgesehenen Abstand zu halten, hat es sich bewährt, bei der Montage ein Holzbrettchen in der passenden Dicke (etwa den Zollstock) zwischen Zarge und Türband zu legen.

Einbau der Zarge

Ist die Zarge soweit fertig, wird sie in die Maueröffnung gestellt und mit Türzwingen fixiert. Mit einer möglichst langen Wasserwaage und gegebenenfalls kleinen Holzbrettchen wird die Zarge lotrecht ausgerichtet. Auch die Bänder sollten genau übereinander liegen. Die Zwingen sollten die Zarge gut fixieren, denn im nächsten Schritt wird die Tür eingehängt, um zu testen, ob alles passt (zur Sicherheit vorher gründlich messen).

Stimmt die Ausrichtung der Zarge, wird das Türblatt zunächst wieder ausgehängt, um die Zarge punktuell durch Montageschaum mit der Wand zu verbinden. Die Profis arbeiten hier von oben nach unten. Während der Schaum aushärtet, kann man die Zierbekleidung nach Herstellervorgaben zusammenbauen. Diese verschließt dann die noch offene Fuge zwischen Zarge und Wand.

Anschließend das Türblatt wieder einhängen. Fertig ist der Türenwechsel.