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Der beste Belag für Terrasse und Balkon

Zum Entspannen auf der eigenen Terrasse oder dem Balkon gehört auch ein geeigneter und ansprechender Bodenbelag. Im Holzfachhandel gibt es neben einer großen Auswahl an klassischen Massivholzdielen auch Verbundwerkstoffe wie WPC oder BPC. Die beliebtesten möchten wir hier kurz vorstellen. Nähere Informationen zu den material- und herstellerspezifischen Eigenschaften bekommst du vor Ort beim Holzfachhändler.

Massivholz

Ein attraktives Flair verspricht der Werkstoff Holz. Er ist anpassungsfähig und bietet eine angenehme Haptik. Der Holzfachhandel verfügt über ein vielfältiges Sortiment an Holzarten, die für Terrassen- und Balkonbeläge geeignet sind.

Wenn die Wahl der Terrassendielen auf Massivholz fällt, bieten sich neben den in Deutschland angebauten Hölzern Lärche, Douglasie, Robinie oder Eiche auch viele tropische Laubhölzer an. Letztere sind nicht nur optisch besonders ansprechend, sondern zusätzlich von Natur aus resistent gegen Fäule und Pilze.

Tropische Hölzer

Südamerikanische, asiatische und afrikanische Hölzer aus den tropischen Wäldern bewähren sich seit Jahrzehnten als robuste Begleiter für den Außenbereich. Da sie von Natur aus resistent gegen Schädlinge und Fäulnis sind, benötigen sie keine chemischen oder thermischen Behandlungen, um der Witterung zu trotzen. Diese Eigenschaften und die besonders schönen Maserungen und Farben machen die Tropenhölzer attraktiv und geeignet für den Einsatz als Terrassendielen und Unterkonstruktionen. Da Bilder online nur einen ersten Eindruck der Holzmaserung und -farben darstellen können, lohnt sich der Besuch im gut sortierten Holzfachhandel.

Der Holzimporteur überprüft die Lieferketten und die forstlichen Ursprünge der importierten Holzprodukte. Durch diese Kenntnis, die durch die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) auch gesetzlich vorgeschrieben ist, stellt der Holzfachhandel die ordnungsgemäße Herkunft der Holzprodukte sicher. Zudem wird dadurch sichergestellt, dass die Ernte des Holzes nicht zu Entwaldung oder Waldschädigung geführt hat. Dies macht er anhand eines sogenannten Sorgfaltspflichtsystems. Die GD Holz Service GmbH, eine Tochter des GD Holz, stellt den Importeuren ein Sorgfaltspflichtsystem zur Verfügung und unterstützt bei der Umsetzung der Verordnung. Zusätzlich solltest du auch Ausschau nach den Siegeln halten, die für kontrollierte Nachhaltigkeit stehen, zum Beispiel PEFC.

Thermisch modifizierte Hölzer (TMT)

Hinter dem Kürzel TMT verbirgt sich „Thermally Modified Timber“ – auch Thermoholz genannt: Das Holz (meist einheimische Nadel- und Laubhölzer, wie zum Beispiel Erle, Esche, Fichte und Kiefer) wird bei Sauerstoffentzug auf über 160 °C erhitzt und bekommt dadurch eine höhere Dauerhaftigkeit. 

Außerdem wird das Quell- und Schwindverhalten des Holzes stark reduziert. Durch das Erhitzen wird das Holz allerdings auch spröder, ist also nicht mehr ganz so flexibel wie unbehandeltes Holz. Das Holz erhält zudem bei der Hitzebehandlung eine dunkelbraune Farbe. Thermoesche beispielsweise zeichnet sich durch eine lebhafte Oberflächenmaserung aus. Um die kaffeebraune Farbe zu erhalten, bedarf es einer regelmäßigen Nachbehandlung mit Öl. Auch Bambus – botanisch gesehen eigentlich ein Gras – kann thermisch behandelt und dann als Terrassendiele verwendet werden.

Chemisch modifizierte Hölzer (CMT)

„Chemically Modified Timber“ (CMT) ist chemisch, zum Beispiel mit Essigsäureanhydrid oder Furfurylalkohol, behandeltes Holz. Bei der Modifizierung werden Stoffe eingesetzt, die mit der Zellulose und dem Lignin im Holz Reaktionen eingehen. Dadurch werden die Dauerhaftigkeit sowie die Maßhaltigkeit verbessert. Auch hier können Holzarten im Außenbereich eingesetzt werden, die von Natur aus eine eher geringe Dauerhaftigkeit haben.

Kesseldruckimprägnierte Hölzer (KDI)

Eine andere Art der chemischen Behandlung, die allerdings nicht unter die CMT fällt, ist das Einbringen von speziellen Mitteln in das Holz, meist durch die Kesseldruckimprägnierung (KDI). Hier bleiben die eingesetzten Stoffe im Holz und ändern dessen Struktur. Besonders Nadelhölzer können durch fachgerechte KDI mit Holzschutzmitteln und Wachsen in ihrer Dauerhaftigkeit deutlich verbessert werden. Um die angestrebte Dauerhaftigkeitsklasse 1 bzw. 1-2 zu erzielen, ist eine qualitätsgesicherte KDI (Vollzelltränkung) wichtig, das Gütezeichen RAL-GZ 411 bietet hier Sicherheit.

Naturfaserverbundwerkstoffe (NFC)

NFC (Natural Fibre Composites) sind Verbundwerkstoffe aus Naturfasern, Kunststoff und Additiven (Füllstoffen). Die Vorzüge des Werkstoffs sind seine Splitterfreiheit und Pflegeleichtigkeit. Die Eigenschaften von NFC werden durch den spezifischen Materialmix von Kunststoff und Naturfasern bestimmt. Im Holzfachhandel gibt es Massiv- und Hohlkammerprofile. Bei der Montage sind unbedingt die Verlegehinweise der Hersteller zu beachten.

Die Witterungsbeständigkeit von NFC ist höher als die von unbehandelten heimischen Hölzern, jedoch niedriger als die von tropischem Laubholz. Da es sich bei NFC um einen industriell gefertigten Werkstoff handelt, gelten die meisten handelsüblichen NFC-Dielen als rutschfest und splitterfrei. Nachteil: NFC-Dielen können sich bei direkter Sonneneinstrahlung stark aufheizen. Die Palette der im Holzhandel erhältlichen Farben ist groß – von Weinrot (passend zum Klinker der Fassade) über Grünvarianten bis hin zu angesagten Elfenbein- und Grautönen. Hier lassen sich ungewöhnliche Gestaltungsakzente setzen.

Zu den Naturfaserverbundwerkstoffen zählen die WPC-Produkte (WPC = Wood Polymer Composites). Terrassendielen aus WPC haben in der Regel einen Faseranteil von 50 bis 75 Prozent.

Dielen aus BPC (Bamboo Polymer Composites) sind in puncto Zusammensetzung und Eigenschaften fast identisch mit WPC-Terrassendielen, nur dass hier statt der Holzfasern Bambusfasern verwendet werden. Der Anteil von Bambus liegt je nach Hersteller zwischen 60 bis 70 Prozent. Trotz der Verwendung von Bambusfasern weisen BPC-Dielen eine natürliche Holzoptik auf und kommen nah an das Erscheinungsbild von echtem Holz heran.

Terrassendielen mit co-extrudierten Oberflächen

Eine Verbesserung von Terrassendielen aus Verbundwerkstoffen lässt sich durch sogenannte co-extrudierte Oberflächen erreichen. Hierbei wird die Diele nochmals durch eine spezielle Kunststoffschicht geschützt, die sie unempfindlicher gegen Verschmutzungen, Fett und (stehende) Feuchtigkeit macht.