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Die richtige Verlegung von Terrassendielen

Holzterrassen erfreuen sich großer Beliebtheit bei hohen Anforderungen an Ästhetik und Verarbeitungsqualität. Neben Vollholz kommen vermehrt auch Materialien wie TMT (Thermisch behandeltes Holz) oder WPC (Holz-Polymer-Werkstoffe) als Alternativen zum Einsatz.

Auswahl der passenden Terrassendielen

Mit Werbeslogans wie „Barfuß-Diele“ wird Kunden eine Produkteigenschaft vermittelt, die möglicherweise nicht der Tatsache entspricht oder nicht über die gesamte Nutzungsdauer sichergestellt werden kann. Holz im Außenbereich funktioniert nur dann gut, wenn die Beteiligten sich mit den natürlichen Merkmalen und Anforderungen von Holz und Holzprodukten sowie entsprechenden baulichen Voraussetzungen auseinandergesetzt haben. Während Holz im Innenbereich meist problemlos funktioniert, gelten für Holz im Außenbereich besondere Bedingungen, die zu meistern sind. Das heißt schon bei Wahl der Konstruktion und Holzart sind die Kundenanforderungen und die spätere Nutzung des Objektes entscheidend.

Die meisten Reklamationen entstehen durch fehlerhafte oder unvollständige Produktbeschreibungen, mangelhafte Auftragsbestätigungen und eine fehlende oder lückenhafte Beratung und Information der Kunden. Deswegen sollte man sich, bevor es an die Verlegung geht, fachliche Beratung im Holzhandel holen, damit der Traum von der Terrasse nicht zum Albtraum wird. Im Folgenden zeigen wir einige Beispiele, was bei einer unsachgemäßen Verlegung so alles passieren kann.

  • Die Verschraubung hier ist nicht fachgerecht – die Schrauben sind zu tief versenkt worden und der Schraubenabstand ist zu gering bemessen.
  • Holzinhaltsstoffe (hier von Bangkirai) sind ausgewaschen (ausgeblutet) und haben zu Verfärbungen geführt.
  • Falsche Ausbildung der Stoßfuge und fachlich falsche Verschraubung, ungleichmäßiges Schraubbild und unterschiedlich tief versenkt.
  • Die hier verwendeten Schrauben sind zwar aus Edelstahl, aber kein V2A-Material, so dass in Verbindung mit der Gerbsäure des Holzes eine Oxidation erfolgt ist.
  • Wird die Holzfeuchte bei der Verlegung nicht berücksichtigt und mit einer zu kleinen Fuge verlegt, quillt das Holz im Winter auf und Wasser kann stehen bleiben bzw. das Holz stellt sich auf.
  • Abgerissene Schraubenköpfe – Ursache kann falsches Drehmoment oder zu hohe Geschwindigkeit gewesen sein. Schrauben glühen aus und reißen ab.
  • Die Wachsschicht (Paraffin), die zur Versiegelung auf die Stirnseite von manchen Hölzern aufgebracht wird, ist hier nicht abgeschnitten worden und in der Folge in die Diele eingezogen.
  • Terrassendiele aus WPC biegt sich unter der großen Last des Sonnenschirmständers durch. Bei schweren Blumenkästen oder Sonnenschirmständern sollten zusätzlich Unterkonstruktionen eingebaut werden.

Wie plane ich eine Terrasse?

Im E-Book Bretter, die Freude machen haben wir alle wichtigen Informationen zur Planung und zum Aufbau einer Terrasse gebündelt. Ausführliche Infos zu unterschiedlichen Holzarten und Holzwerkstoffen und eine Checkliste für die Planung einer Terrasse helfen bei der ersten Orientierung. Das Kapitel „Umsetzung“ umfasst von der Vorbereitung des Untergrundes bis zur Oberflächenbehandlung der Dielen alle Arbeitsschritte. Abschließend findest du Pflegetipps für eine lange Nutzungsdauer deiner neuen Terrasse.

Wer noch tiefer in das Thema „Terrassendielen“ einsteigen möchte, findet in der Broschüre Terrassen- und Balkonbeläge weitere Informationen. Diese Broschüre wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Holz-Sachverständigen im GD Holz herausgegeben. Durch das Redaktionsteam aus gegenwärtig acht Personen wird das gesammelte Fachwissen optimal gebündelt.