Direkt zum Inhalt wechseln

Eigenheiten von Naturfaser-Verbundwerkstoffen

Bei der Verwendung von Dielen aus Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC) sind die Herstellerangaben zwingend zu beachten. Aufgrund der großen Unterschieden in der Zusammensatzung der Werkstoffe können nur wenige pauschale Produkteigenschaften der NFC beschrieben werden.

Naturfaser-Verbundwerkstoffe (NFC), zum Beispiel WPC oder BPC, bestehen aus Naturfasern und/oder Naturfasermehlen, Kunststoffen sowie Additiven. Am bekanntesten sind WPC-Produkte (Wood Polymer Composites), die auf Basis von Holzfasern hergestellt werden.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Holz- und NFC-Terrassendielen sind in einem eigenen Text zusammengestellt: NFC: Naturfaser-Verbundwerkstoffe.

Hier geht es um die handwerklich relevanten Aspekte.

Besonderheiten bei Planung und Ausführung

Von Herstellern werden in den Montageanleitungen vorwiegend Konstruktions- und Ausführungsvorgaben für ebenerdige Terrassen gegeben. Sind Größe oder Geometrie der zu planenden Terrasse nicht in den Vorgaben der Montageanleitung beschrieben, solltest du mit deinem Holzfachhändler vor Ort Rücksprache halten und die Planung entsprechend anpassen. Bei der Verwendung von NFC-Terrassendielen auf Dachterrassen sind statische Angaben zu berücksichtigen.

Für die unterschiedlichen Produkte und Profile sind die vom Hersteller freigegebenen Anwendungs- und Nutzungsbereiche zu beachten, denn es macht einen Unterschied, ob ein Material im privaten oder im öffentlich/gewerblichen Raum eingesetzt wird (zum Beispiel bei der Verwendung im Hotel- und Gastronomiebetrieb). Je nach Hersteller sind die NFC-Terrassendielen nach EN 71-3 geprüft und für eine Verwendung in Kindergärten geeignet.

Bei der Planung und bei der Verarbeitung von NFC-Terrassendielen sollte immer nur das vom Hersteller zugelassene Zubehör eingesetzt werden. Das bezieht sich beispielsweise auf die Unterkonstruktion, Schrauben, Verbindungselemente und Reinigungsmittel.

Für tragende Bauteile dürfen NFC-/WPC-Produkte nur verwendet werden, wenn eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) oder eine Europäische Technische Zulassung (ETA) vorliegt.

NFC-Terrassendielen werden sowohl als Hohlkammer- als auch als Vollprofile produziert. Bei ebenerdigen Terrassen muss allerdings bei Hohlkammerprofilen besonders darauf geachtet werden, dass Wasser gut abfließen kann, um Feuchtigkeit in den Hohlkammern zu verhindern.

Befestigung von NFC-Terrassendielen

Für die Befestigung von NFC-Terrassendielen werden von den Herstellern entsprechende Befestigungssysteme mit Terrassenverbindern wie Clips und Klammern vorgeschrieben. Auch werden Systeme angeboten, bei denen die Befestigung der Dielen mit zusätzlichen Aluprofilen erfolgt. Diese Konstruktionen haben eine geschlossene Oberfläche und ermöglichen eine zusätzliche Aussteifung und Tragfähigkeit. Einige NFC-Produkte können wie Terrassendielen aus Holz sichtbar von oben verschraubt werden. Diese Verschraubung muss für das NFC-Produkt vom Hersteller freigeben worden sein. Einige Hersteller haben in Verbindung mit der sichtbaren Verschraubung eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ); diese Produktkombination darf für tragende Konstruktionen eingesetzt werden.

Es dürfen keine fremden Befestigungssysteme eingesetzt werden, außer wenn vom NFC-Hersteller eine Freigabe für die Produktkombination vorliegt. Das ist unter Umständen dann erforderlich, wenn eine Befestigung von NFC-Dielen auf einer Aluminium-Unterkonstruktion gewünscht ist. Es sollte auch beachtet werden, dass NFC-Unterkonstruktionen möglicherweise nicht ausreichend biegesteif sind. In diesem Fall muss der Unterbau vollflächig auf einem dauerhaft lastenverteilenden Untergrund aufliegen.

Ein eventuell erforderlicher Höhenausgleich kann nur mit geeigneten Aluminiumprofilen, Gummigranulat-Pads oder Verstellfüßen stabil und fachgerecht ausgeführt werden. Längsstöße bei NFC-Unterkonstruktionen müssen ebenfalls nach Herstellerangaben ausgeführt werden, da auch bei der Unterkonstruktion mit einer Ausdehnung bei Wärme zu rechnen ist.