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Moderne Fassaden

Neue Materialien wie thermisch oder chemisch modifiziertes Holz und eine entspanntere Haltung vieler Kommunen gegenüber der zulässigen Fassadengestaltung ermöglichen es Eigentümern, ihr Haus relativ frei und nach eigenem Geschmack zu gestalten.

Mit großen regionalen Unterschieden prägen Fassadenarten das Erscheinungsbild einer Gegend. Dunkelrote Klinkerbauten, mittelalterliches Fachwerk oder bunt verputzte Häuser entstanden meist durch die vor Ort verfügbaren Baustoffe.

Heute sind alle Werkstoffe überall erhältlich und wenn es in das Stadtbild passt, kann jeder eine eigene Wahl treffen. Nun werden nicht mehr nur in waldreichen Gegenden die Häuser aus Holz gebaut oder mit Holz verkleidet: Überall wird der nachwachsende Rohstoff gerne verwendet. Holz passt in seinen unterschiedlichen Formen, Farben und Verarbeitungsweisen hervorragend zum Hausbestand der verschiedenen Gegenden.

Die Kombination mehrerer Fassadentypen ist derzeit häufig zu beobachten: Ein Altbau mit seiner Putz-, Schiefer- oder Klinkerfassade bleibt bestehen und der neue Anbau erhält als Kontrast dazu eine Fassade aus Holz. Diese kann aus Profilbrettern, plattenförmigen Holzwerkstoffen oder Schindeln bestehen.

Neue Farben und Materialien

Holzfassaden aus sägerauer verwitterter Lärche und farbige Schwedenhaus-Optiken gehören zu den bekannteren Holzfassaden. Trends setzen derzeit aber überwiegend neue Methoden der Holzverarbeitung: Heimische Hölzer werden je nach Verfahren durch thermische oder chemische Modifikationen so haltbar gemacht, dass sie eine zusätzliche Lackierung überflüssig machen. Die behandelten Hölzer zeichnen sich durch besondere Formstabilität und Pflegeleichtigkeit aus.

Neben den modifizierten Hölzern sind auch die plattenförmigen Schichtholzelemente sowie der Kompositwerkstoff WPC beliebt. Das Material ist in vielen Farben erhältlich und hat sich in einer Langzeitstudie bereits als Fassadenverkleidung bewährt.

Bunte Farbkombinationen sind vor allem bei jungen Familien beliebt, doch sollte hier stets überprüft werden, ob die eigene Wunschfassade zu den angrenzenden Häusern passt und ob die Kommune die freie Gestaltung wirklich genehmigt.

Naturbelassene Fassaden

Wem die Verwendung unbehandelter Holzarten lieber ist, greift entweder auf die klassische Schindel zurück oder nutzt statt der üblichen Lärche zum Beispiel Robinie. Sie gehört zu den witterungsbeständigsten heimischen Arten und weist eine höhere Dauerhaftigkeit auf als beispielsweise Fichte oder Lärche.

Sowohl die horizontale als auch die vertikale Anordnung der Fassadenprofile findet derzeit Anwendung. Dabei ist stets der konstruktive Holzschutz zu beachten, um ein schnelles Rücktrocknen und damit eine lange Nutzungsdauer zu ermöglichen. Unbehandelte Fassaden vergrauen mit der Zeit. Dieser Effekt ist durchaus gewollt und von vielen Architekten bei der Gestaltung eingeplant. Daraus hat sich sogar ein aktueller Trend entwickelt: Immer häufiger greifen die Hausbesitzer auf silbergrau vorgestrichene Holzelemente zurück.

Wer Ideen und Beispiele für die Gestaltung der eigenen Fassade sucht, kann sich als erstes die angrenzenden Häuser und Straßenzüge ansehen. Was gefällt? Was eher nicht? Auf dieser Grundlage berät die der Holzfachhandel vor Ort. Wenn das Bauamt grünes Licht gibt, kann die Montage beginnen.

Holz-Glas-Kombination

Neben Holz spielt derzeit Glas eine große Rolle in der Fassaden- und vor allem Wohnraumgestaltung. Durch die stetige Weiterentwicklung von Isolierglas sind nun große Glasflächen möglich, die viel Licht in die Wohnräume hineinlassen. Holzrahmen sind hier besonders beliebt, da sie sehr formstabil sind und bessere Dämmwerte als Kunststoff aufweisen.