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Holzfassaden warten und pflegen

Fassaden aus Holz sind robust und pflegeleicht, benötigen aber wie jede andere Fassade auch regelmäßige Reinigung und Pflege, um die Funktionen Wärmedämmung, Schutz der Bausubstanz sowie Ästhetik zu erfüllen. Je nach geografischem Standort und den damit einhergehenden Witterungsbedingungen sind unterschiedliche Schutzmaßnahmen angemessen.

Für die Gestaltung schöner Fassaden stellt der Holzfachhandel ein großes Sortiment verschiedenster Holzelemente bereit. Für jeden Geschmack ist etwas Passendes dabei: unbehandelte Fassaden aus robusten Holzarten, fertig lasierte oder lackierte Elemente in allen Farbschattierungen oder Paneele in unterschiedlichen Breiten und Formaten zur freien Gestaltung der individuellen Fassade.

Die Intervalle der Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen hängen von mehreren Faktoren ab. Die Ausrichtung der Fassade zur „Wetterseite“, die Überdachung, die verwendete Holzart und die Fassadenbehandlung spielen dabei eine Rolle. Es gibt diverse Behandlungsformen für Fassadenhölzer: unbehandelt, vorvergraut (Verwitterungslasur), lasierend-nicht filmbildend, lasierend-filmbildend, deckend-filmbildend und darüber hinaus modifizierte und imprägnierte Hölzer, deren natürliche Dauerhaftigkeit erhöht ist. Dabei hängen Holzart und Fassadenbehandlung oft eng zusammen: Das Kernholz von Lärche, Eiche, Douglasie sowie Western Red Cedar ist sehr resistent gegen Witterung und Schädlinge und deshalb besonders lange haltbar. Andere Hölzer, wie zum Beispiel Tanne, Kiefer und Fichte, benötigen zum Schutz einen Anstrich, der in Intervallen wiederholt wird, oder eine weitere Modifikation wie Imprägnierung oder thermische Behandlung.

Naturbelassenes Holz

Geeignetes unbehandeltes Holz muss, wie der Name schon andeutet, nicht weiter behandelt werden und es entsteht im Laufe der Zeit eine graue Patina, die vor allem bei der Lärche silbrig glänzt. Dieser Effekt wird in der aktuellen Architektur sehr geschätzt.

Naturbelassene, unbehandelte Fassadenverkleidungen verändern sich ungleichmäßig, abhängig davon, wie und ob die Fassade der Witterung ausgesetzt ist. Ebenfalls pflegeleicht sind Fassaden aus sogenanntem Thermoholz. Unbehandelt entsteht auch hier die silbrige Patina.

Behandelte Hölzer

Bei behandelten Holzfassaden bleibt der vollständige Witterungs- und Feuchteschutz je nach Belastung bis zu 15 Jahre erhalten, die Pflege ist in der Regel wenig aufwendig. Oft genügen für die Reinigung der Oberfläche etwas Wasser und eine Wurzelbürste. Vor dem eigentlichen Pflegeanstrich erfolgt die Vorbereitung des Untergrundes durch eine gründliche Reinigung und die Entfernung aller alten Farbreste. Dies gilt für Brettfassaden aus Vollholz ebenso wie für mehrschichtige Massivholzplatten.

Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle aller Bauteile, um kleine Risse frühzeitig zu erkennen und zu verschließen. Hierbei sollte man sorgfältig vorgehen, da sonst Wasser in das Holz eindringt und Schaden anrichtet.

Wer sich den ursprünglichen Zustand einer unbehandelten Fassade zurückwünscht, kann die Oberfläche mit Wasser schonend reinigen und zur Aufhellung einen geeigneten Holz-Entgrauer einsetzen. Anschließend kann eine Lasur oder ein pigmentiertes Öl für künftigen UV-Schutz sorgen. Alternativ verleiht eine spezielle Verwitterungslasur dem Holz eine gleichmäßige, vorvergraute Farbe. Kleine Schäden können mit einer Messingbürste ausgebürstet und mit dem Originalprodukt einfach nachgestrichen werden, bei Algen und Pilzen empfiehlt sich eine Biozidlösung.

Der konstruktive Holzschutz

Ob behandelt oder naturbelassen, waagrecht, vertikal oder als Schindel verwendet – der konstruktive Holzschutz spielt bei Holzfassaden eine entscheidende Rolle, damit sie dauerhaft ihre Funktionen erfüllt. Konstruktiv kann ein ausreichend bemessenes Vordach oder entsprechend positionierter Balkon Schlagregen fernhalten und somit die Holzfassade schützen. Ein gelungener Spritzwasserschutz wird durch eine ausreichende Sockelhöhe von etwa 30 Zentimetern und einen Kiesstreifen oder eine Rinne mit Gitterschutz erreicht.

Eine gut funktionierende Hinterlüftung der Fassade sowie ein schneller, stauwasserfreier Wasserabfluss durch Tropfkanten sorgen dafür, dass Wasser ungehindert ablaufen kann. Die Lüftungsebene zwischen der wetterschützenden Außenschicht und der tragenden Konstruktion muss mit mindestens 20 Millimetern ausreichend dimensioniert und funktionsfähig sein, um Staunässe und daraus entstehende Schänden wie Schimmelbildung zu verhindern. Ziel ist es, die Feuchtebelastung zu minimieren und ein schnelles Abtrocknen zu gewährleisten.

Ebenfalls wichtig sind nicht-rostende Verbindungsmittel (beispielsweise Edelstahlschrauben), vor allem bei sichtbarer Verschraubung.

Wird dies alles bedacht, hält eine Holzfassade – ob unbehandelt oder lasiert – dank baulichem Holzschutz viele Jahre und setzt attraktive Akzente am Gebäude.