Feinstaubgefahr mindern
Die wachsende Zahl der Holzfeuerungen hat viele positive Aspekte. Ein negativer Aspekt dagegen ist die Gefahr durch Feinstaub. Insbesondere in den Wintermonaten kann der Anteil der Holzfeuerungen an der gesamten Feinstaubbelastung bis zu 25 Prozent betragen, das ist höher als durch den Straßenverkehr. Wie reagiert der Gesetzgeber auf diese Gefahr? Und was sollte man selbst tun, um die Feinstaubbelastung durch den eigenen Holzofen drastisch zu senken?
Um den Feinstaubausstoß deutlich zu reduzieren, gelten seit dem 1. Januar 2015 strengere Grenzwerte für Staub- und Kohlenmonoxid-Emissionen. Diese betreffen Neuanlagen sowie mit festen Brennstoffen betriebene Heizkessel. Für alte Öfen wurden bereits 2010 strengere Grenzwerte eingeführt. Seit 2015 müssen sie nachgerüstet oder stillgelegt werden, wenn sie die Grenzwerte nicht einhalten. Nach einer Übergangsfrist müssen seit Anfang 2021 alle mit Scheitholz betriebenen Kaminöfen Grenzwerte für Staub (150 mg/m3) und Kohlenmonoxid (4.000 mg/m3) einhalten.
Was ist vor diesem Hintergrund zunächst zu tun? Kessel und Öfen, die die neuen Anforderungen nicht erfüllen, sollte man entweder mit Staubfiltern ausrüsten oder besser noch gegen moderne und energieeffiziente Geräte austauschen. Bei der Neuanschaffung sollte man auf die passsende Größe der Anlage und den optimalen Wirkungsgrad achten.
Die Emissionen von Pelletheizungen liegen nach Aussage des Deutschen Pelletinstituts (depi.de) aufgrund des trockenen und homogenisierten Brennstoffs heute schon weit unter den Grenzwerten. Pelletheizungen tragen somit nicht zur Feinstaubproblematik bei. Auch andere Arten von Holzöfen, die auf dem neuesten Stand sind, halten die strengen Grenzwerte der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) ein.
Beim Heizen mit Holz in Kaminöfen, Kachelöfen oder offenen Kaminen kann man mit einfachen Maßnahmen selbst für eine weitere Reduzierung der Feinstaubwerte sorgen. Ein Beispiel: Feuchtes Holz hat einen deutlich geringeren Brennwert und erzeugt mehr Feinstaub als trockenes. Daher sollte das Holz zunächst in Scheite gespalten und dann trocken und gut belüftetet gestapelt werden. Für die perfekte Luftzirkulation zum Trocknen ist ein Mindestabstand von 20 Zentimetern zu Wänden, Boden und Decke einzuhalten. Erst nach mindestens einem Jahr Lagerung erreicht das Holz wirklich hohe Brennwerte.
Wer neben der eigenen Gesundheit auch der Gesundheit des Planeten, sprich dem Weltklima und den Wäldern der Erde, helfen will, der sollte zudem auf Brennholz aus nachweislich nachhaltiger Waldbewirtschaftung setzen. Dieses erkennt man an dem Logo der großen Waldzertifizierungsorganisationen wie PEFC (pefc.de) oder FSC® (fsc-deutschland.de). Das zertifizierte Brennholz gibt es im Handel zu kaufen, man kann es als Selbstwerber auch selbst in einem zertifizierten Wald besorgen – wenn man einen Motorsägeführerschein besitzt.
Das Thema Energie und Heizen besitzt nicht nur wegen der unberechenbaren Energiepreise, dem Wunsch nach aktiven Mitgestaltung bei der Energiewende und generellen Klimaschutzüberlegungen hohe Relevanz. Neben der EU-weiten Einführung des Effizienzlabels Ende September 2015, verlieh schon eine bedeutende Neuerung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) einem möglichen Heizungstausch Aktualität: Öl– und Gas-Standardheizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen seit dem 1. Januar 2015 in der Regel ersetzt werden. Weitere Verbesserungen der Energiebilanz von Gebäuden regelt seit 2020 das Gebäudeenergiegesetz (GEG).
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