Piquiá
Piquiá - Bezeichnung und Verbreitung
- Kurzzeichen DIN EN 13556
- CQXX
- Botanische Bezeichnung
- Caryocar glabrum, C. villosum, Caryocar spp., Familie Caryocaraceae
- Verbreitung
- Tropisches Südamerika
- Handelsnamen
- Biqui, huevo de burro (BO); pequiá, piquiárana, piquiá roxo (BR); almendrón (CO); chawari, kassagnan (GF); batsoari, sawari (GY,SR); almendra con espinas, almendro (PE); sopo oedoe (SR); almendra (VE); soapwood (US)
Piquiá - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Bis vor wenigen Jahren war Piquiá auf dem europäischen bzw. deutschen Markt ein weitgehend unbekanntes Sortiment. Erst durch den ständig wachsenden Bedarf an Terrassendielen wurde es als Alternative für in diesem Segment bereits etablierte Hölzer wie zum Beispiel Garapa angeboten und importiert. Hinsichtlich Festigkeitseigenschaften und natürlicher Dauerhaftigkeit bietet Piquiá die nötigen Voraussetzungen für diese Verwendung, erfordert jedoch eine sehr sorgfältige Sortierung, um den Qualitätsansprüchen für Terrassendielen zu genügen.
Farbe und Struktur
Kernholz im frischen Zustand graubraun bis gelblich braun, gelegentlich mit dunklen Farbstreifen, geringfügig nachdunkelnd; vom meist hell gelblichen Splintholz nicht scharf abgesetzt. Zuwachszonen-Grenzen bei einigen Arten markiert, bei anderen unauffällig; Holz zerstreutporig, Poren grob und meist mit Thyllen, auf Längsflächen deutliche helle Rillen bildend; Speichergewebe und Holzstrahlen unauffällig. Trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch; Faserverlauf mit Wechseldrehwuchs und mitunter sehr unregelmäßig.
Gesamtcharakter
Farblich wie strukturell überwiegend homogenes Holz von mittlerer bis hoher Dichte; Holzbild schlicht, gelegentlich mit Glanzstreifen auf radialen Oberflächen.
Bearbeitbarkeit
Piquiá ist ein schweres, elastisches und hartes Holz mit Festigkeitseigenschaften, die in etwa im Bereich von Itaúba (Merkblatt 115) und ähnlich schweren Hölzern liegen. Die Bearbeitung mit Hand- und Maschinenwerkzeugen ist wegen der großen Härte und des oft unregelmäßigen Faserverlaufs erschwert. Für Nägel und Schrauben muss vorgebohrt werden; die Verklebung ist wegen der hohen Dichte des Holzes schwierig.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Das gegen Pilzbefall und Termiten resistente Holz kann im Außenbau (ohne Erdkontakt) langfristig eingesetzt werden. Die Resistenz gegen Meerwasser-Schädlinge ist nicht ausreichend für einen Einsatz im Salzwasser.
Verwendungsbereiche
In den Ursprungsländern ist Piquiá ein preiswertes Konstruktionsholz im Außenbau für mechanisch und biologisch beanspruchte Anwendungen, an die keine hohen Anforderungen bezüglich Maßhaltigkeit gestellt werden, z. B. im Brücken- und Schiffsbau, im Wasserbau (nur Süßwasser!). Das einzige Sortiment, das gelegentlich den deutschen Markt erreicht, sind Terrassendielen. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind aber auch Lärm- und Sichtschutz-Wände, Zaunanlagen und Vollholz-Parkett für Industrieanlagen.
Austauschhölzer
Geeignet im Austausch für andere Außenbau-Hölzer vergleichbarer Rohdichte und natürlicher Dauerhaftigkeit wie z. B. Balau/Bangkirai (M 077), Bilinga (M 046) u. a.
Piquiá - Technische Eigenschaften
- Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
- 0,70—0,80—0,85 g/cm³
- Druckfestigkeit u12-15
- 58—62—71 N/mm²
- Biegefestigkeit u12-15
- 94—102—124 N/mm²
- Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
- 10 800—11 400—14 860 N/mm²
- Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
- 7,7—9,0 kN
- Differentielles Schwindmass (radial)
- ≈ 0,25 %
- Differentielles Schwindmass (tangential)
- ≈ 0,41 %
- Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
- Klasse 2
Literatur
CIRAD-FORÊT: Tropix 7: Fiches techniques, Version 7.5.1., Caryocar glabrum
(tropix.cirad.fr/en/fiches-disponibles)
Mainieri, C. & Chimelo Perez, J. 1989: Fichas de Caracteristicas das Madeiras Brasileiras. IPT, Sao Paulo, BR
Wangaard, F. F. et al. 1954: Properties and uses of tropical woods IV. Trop. Woods 99: 1–187
Forest Products Laboratory, Madison/WI
(www.fpl.fs.usda.gov/documnts/TechSheets/Chudnoff/TropAmerican/html_files/caryoc1new.html)