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Parana Pine

  • Brasilkiefer

Parana Pine - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
ARAN
Botanische Bezeichnung
Araucaria angustifolia; Familie Araucariaceae
Verbreitung
Hauptsächlich Südbrasilien (Paraná, Rio Grande do Sul, Santa Catarina); ferner in Uruguay und im Nordwesten Argentiniens.
Handelsnamen
Brasilkiefer, Brasilianische Araukarie, Paranakiefer, Cury, Pinho brasileiro, Pinheiro

Parana Pine - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Das Holz der Brasilkiefer oder auch Parana Pine, ist das in Europa am häufigsten verwendete südamerikanische Nadelholz. Obwohl es in seiner Bedeutung durch eine starke Verminderung der Naturbestände zurückgegangen ist, wird es wegen der für ein Nadelholz ungewöhnlich glatten Oberfläche, der gleichmäßigen Struktur, der Astreinheit und der relativ guten Festigkeitseigenschaften immer noch für viele Zwecke bevorzugt verwendet.

Brasilkiefer 1
Brasilkiefer 2

Farbe und Struktur

Splint bis 10 cm breit, gelblich bis gelblich grau. Kernholz gelblich braun und vom Splint nur schwer unterscheidbar, teils mit dunkelbraunen oder roten, unregelmäßigen Streifen, wodurch es für ein Nadelholz eine ungewöhnliche farbige Zeichnung erhalten kann; am Licht nur schwach nachdunkelnd. Gehobeltes Holz besitzt auf allen Längsflächen einen seidigen Glanz. Poren nicht vorhanden (Nadelholz). Holzstrahlen sehr klein, auf radialen Flächen als sehr feine, rötlich braune Spiegel noch erkennbar. Jahresringe meist nur auf geschliffenem Hirnholz durch ein sehr schmales, dunkleres Spätholzband noch wahrzunehmen, auf Längsflächen keine ausgeprägten Strukturen ergebend. Harzkanäle nicht vorhanden. Ein häufiges Merkmal dieser Art sind meist um ein bis 3 mm große, bräunliche Punktäste, die weder die Verarbeitung noch die Verwendung beeinflussen.

Gesamtcharakter

Mäßig bis stark farbiges Nadelholz von überwiegend schlichter Struktur, sich vom Bild einheimischer Nadelholzarten deutlich unterscheidend.

Trocknung

Die technische Trocknung ist aufgrund der oft unterschiedlichen Feuchte im gleichen Stück und einer ungleich schnellen Feuchteabgabe erschwert. Die Trocknung größerer Abmessungen ist darum zeitaufwendig und erfordert, um nachträgliche Verzugserscheinungen zu vermeiden, eine Nachlagerungszeit in einem Klima, das möglichst der künftigen Verwendung entspricht.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Gering, anfällig gegen Pilze und Insekten, besonders im Splintholz; mäßig witterungsfest; Verblauung möglich. Dauerhaftigkeitsklassse 4–5 (EN 350)

Verwendungsbereiche

Als Importholz wird Brasilkiefer überwiegend als Massivholz verarbeitet. Hierbei ist es besonders dort geeignet, wo sich die gute Kanten- und Oberflächenglätte und die gleichmäßige Dichte dieser Holzart vorteilhaft auswirken kann, wie z. B. bei Profilierungen aller Art oder bei einer flächigen Beanspruchung. So im Innenausbau in flächenbildender Form als Profilbrett für Wand- und Deckenbekleidungen oder mechanisch beansprucht als Treppenholz, für Fußböden (als Schmaldielen), Bänke in Kirchen, Versammlungs- und Gemeinschaftsräumen; für Turnhallenausstattungen, wie Leitern oder Kästen; weiterhin besteht eine besondere Eignung für gering beanspruchte, lange Gerätestiele, Sportartikel und Spielzeug; für die Innenausstattung als Regale, Borde und Kindermöbel sowie im Erzeugerland als Sperrholz. Bei großen Werkstücken müssen Konstruktion und Trocknung besonders die Längsschwindung berücksichtigen.

Austauschhölzer

Strukturell und farblich entsprechende Hölzer dergleichen Gattung, wie Araucaria hunsteinii, das Klinki Pine aus Papua-Neuguinea oder das Chilean Pine von Araucaria araucana und der nahe verwandten Gattung Agathis, vor allem das Damar (minyak) von A. alba aus Südostasien; außerdem Nadelhölzer der tropischen Gattungen Podocarpus und Dacrydium, überwiegend aus Südasien und Papua-Neuguinea stammend. Von den Nadelhölzern der gemäßigten Zone zeigt Hemlock (Merkblatt 12) teils gute Übereinstimmung.

Anmerkungen

Die aus der Übersetzung der in Brasilien irrtümlich verwendeten Bezeichnung Pinho entstandenen Beinamen ... Kiefer bzw. Pine werden seit langem in Importländern gebraucht; sie sind missverständlich, da hiermit grundsätzlich nur die Hölzer der zu einer anderen Familie zählenden Kieferngattung (Pinus) bezeichnet werden.

Parana Pine - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
700–900 kg/m³
Gewicht lufttrocken
400–540–750 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15
42–56–74 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
80–103–133 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
11 200–13 200–16 000 N/mm²
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
14–18–25 N/mm²
pH-Wert
6,1
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
4–5

Literatur

Dahms, K.-D.: Forst und Holz in Mittel- und Südamerika. Holzzentralblatt Verlags-GmbH, Stuttgart 1956

Anonymus: A Handbook of Softwoods. D.S.I.R. London 1956

Gottwald, H.: Handelshölzer. Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg 1958

Gottwald, H. u. D. Noack: Agathis. Holzeigenschaftstafel in Holz als Roh- u. Werkstoff, 26 (1968) H. 8, S. 315

Reichsinstitut für ausländ. Forstw.: Merkblatt Nr. 11/Brasilkiefer. Verlag Neumann, Neudamm 1939