Muiratinga - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Unter den zahlreichen Hölzern des peruanischen und brasilianischen Amazonasgebietes wurden, außer den schon länger bekannten Arten, nur wenige neue gefunden, die eine internationale Bedeutung erlangen können. Das hier beschriebene Muiratinga gehört aufgrund des häufigen Vorkommens und der besonderen Verwendungsmöglichkeiten zu dieser überregional bedeutsamen Gruppe; es kann wegen des Aussehens und der technischen Eigenschaften ähnlich wie dasetwas leichtere südostasiatische Ramin beurteilt werden (Merkblatt 27).
Farbe und Struktur
Einfarbig und ohne Ausbildung eines Kernholzes, gelblich weiß bis blaß gelblich braun, ähnlich Ramin oder hellem Limba; nur vereinzelt auch mit hellgelblich braunen bis 5 mm breiten Farbstreifen in weiten und unregelmäßigen Abständen, das Gesamtbild nur wenig beeinflussend. Poren fein bis mittelgroß, auf glatten Querschnitten nur als weiße Punkte und auf Längsschnitten als Porenrillen gerade noch erkennbar. Holzstrahlen nur auf radialen Flächen als niedrige bis 1 mm hohe Spiegel wahrzunehmen. Speicherzellen nicht erkennbar.
Faserverlauf überwiegend gerade, Wechseldrehwuchs und Zuwachszonen fehlend oder nur schwach, beziehungsweise unregelmäßig ausgeprägt; dementsprechend sind Glanzstreifen, Farbstreifen und Fladern selten oder nur schwach ausgebildet, wodurch das Holzbild ein schlichtes und einheitliches
Aussehen erhält.
Gesamtcharakter
Hellfarbiges Holz mit dichter Oberfläche, deren überwiegend schlichte Struktur hauptsächlich von den feinen Porenrillen bestimmt wird.
Verwendungsbereiche
Muiratinga ist aufgrund der Festigkeitseigenschaften ein im Möbelbau, für die Innenraumgestaltung und den Innenausbau sowie für Geräteteile einsetzbares Laubholz. Es ist als Vollholz für Rahmen, Bekleidungen, Schubkastenseiten, Leisten, Sitzmöbel sowie als Profilholz für Vertäfelungen zu verwenden. Der Einsatz als Stilholz wurde noch nicht geprüft, sollte aber bei geradfaseriger Qualität erfolgversprechend sein.
Als Furniere für Möbel, besonders Innenflächen und Wandverkleidungen, naturbelassen oder farblicrf behandelt. Die derzeitige Hauptverwendung liegt in Brasilien als Außenfurnier bei der Herstellung von Sperrhölzern verschiedener Stärke. Aufgrund der guten Tränkfähigkeit erscheint ein vorteilhafter Einsatz bei der Herstellung von harzgetränktenPlatten möglich.
Austauschhölzer
Nach dem Holzbild für Aningre/Longhi, Framire, helles Limba, Movingui, Olon und vor allem Ramin; nach den technischen Eigenschaften (und nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt) für Eiche, lroko/Kambala, Makore, Movingui, Sapelli, Ramin und Weißes, schweres Seraya (siehe auch Anmerkungen
).