Direkt zum Inhalt wechseln

Maniu

Maniu - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
keine Normkennzeichnung
Botanische Bezeichnung
Prumnopitys andina, Podocarpus nubigenus, Podocarpus salignus (= P. chiliana), Saxegothaea conspicua; Familie der Podocarpace
Verbreitung
Chile, vereinzelt auch in Argentinien
Handelsnamen
Manilihuan, Manio, Manio de Hojas Largas, Manio Hembra, Manio Macho, Pino manio

Maniu - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Der größte Teil des Maniu-Holzes stammt von drei Arten aus der zu den Nadelhölzern zählenden Gattung Podocarpus, die in allen außereuropäischen Erdteilen mit insgesamt über 100 botanischen Arten in meist bergigen Regionen verbreitet ist. Außer den unten genannten drei Arten der Gattung Podocarpus werden auch die Hölzer der nahe verwandten und nur in Chile vorkommenden Gattung Saxegothea als Maniu bezeichnet.

Die Hölzer dieser Gruppe sind überwiegend mäßig leicht und hellfarbig; sie entsprechen einander im Aussehen und in den technischen Eigenschaften so stark, dass eine sichere Unterscheidung nach Oberflächenmerkmalen unmöglich ist.

Farbe und Struktur

Splint bis 8 cm breit und gelblich grau. Kernholz oft nur undeutlich vom Splint abgesetzt, blass gelblich bis gelblich braun; ältere Stämme verein­zelt mit unregelmäßigen, braunen Kernstreifen; Spaltflächen seidig glän­zend. Durch dunkleres braunes Spät­holz hervortretende Jahrringe erge­ben auf Längsflächen deutliche Fladern und Streifen, ähnlich einheimischen Nadelhölzern. Die Markstrahlen sind fein und meist nur im Kernholz als sehr kleine, fast punktförmige Spiegel noch erkennbar. Speicherzellen nur vereinzelt bei Harzanfüllungen als feine dunkle Li­nien auf Längsschnitten wahrzuneh­men. Harzkanäle nicht vorhanden. Faserverlauf überwiegend geradfase­rig, teilweise mit Neigung zu welligen und leicht drehwüchsigen Strukturen; im inneren Kernholz auch mit Punktäs­ten.

Gesamtcharakter

Überwiegend hell­farbige und leicht strukturierte Hölzer, die Hemlock und Fichte ähneln kön­nen.

Verwendungsbereiche

Aufgrund der den einheimischen Na­delhölzern sowie verschiedenen mäßig leichten und feinporigen Laubhölzern ähnlichen Eigenschaften ist eine teil­weise, diesen Arten entsprechende Verwendung möglich. Als Vollholz (im Innenausbau) für Leisten, Friese, Profil­bretter, Möbelteile, Modellbau, Kasten­ und Rahmenteile sowie ausgesuchte Qualitäten als Austausch (gebeizt) für Kirschbaum und Nußbaum, außerdem für Zierverpackungen und Spielzeug. Als Furnier (gemessert), je nach Struk­tur als Blind- oder Sichtfurnier.

Austauschhölzer

(Vollholz): Konstruk­tiv - vor allem, wenn glatte Unterflä­chen erforderlich sind - für Hemlock, Fichte, Brasilkiefer sowie Ahorn, Birn­baum, Birke, Erle, Light Red Meranti und Lenga; dekorativ (gebeizt) für Kir­sche und Nußbaum.

Anmerkungen

Außer den hier genannten zwei Arten der Gattung Podocarpus {,,Maniu") werden unter anderem Handelsnamen noch weitere afrikanische, tropisch amerikanische und asiatische Arten international gehandelt (vgl. Merkblatt Nr. 61).

Maniu - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
700-800 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15
45 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
90 N/mm²

Literatur

Anonymus: A Handbook of Softwoods.

D.S.l.R., London 1957.

Bavendamm, W., und Mitarbeiter: Maniu (Podocarpus chiliana Rich.). Merkblätter über koloniale Nutzhöl­zer für

die Praxis, Nr. 15, Hamburg (Reinbek), 1940.

Gaussen, H.: Les Gymnospermes, XIV,

Genre Podocarpus. Univ. Paul-Saba­ tier, Toulouse, 1976.