Die Hölzer der Gattung Mezilaurus gehören zur Familie der Lauraceae, die für die im Holz und in allen anderen Pflanzenteilen vorkommenden aromatischen Verbindungen schon seit Jahrhunderten geschätzt wird (Zimt, Kampfer, Rosenholz-Öl). Bei Itaúba ist es weniger das Aroma, sondern vielmehr die sehr gute natürliche Dauerhaftigkeit und die sehr guten Festigkeitswerte, die das Holz kennzeichnen. Die guten Kennwerte basieren auf der hohen Dichte des Holzes und der hohen Konzentration an Polyterpenen und flavonoiden Inhaltsstoffen. Die zunehmende holzwirtschaftliche Bedeutung der bislang eher regional genutzten Holzart ist auf die starke Nachfrage aus dem Garten- und Landschaftsbau Sektor in den letzten Jahren zurückzuführen. Das Holz ist zertifiziert erhältlich, das Vorkommen ist aber aufgrund des relativ kleinen Verbreitungsgebietes begrenzt.
Farbe und Struktur
Das Splintholz ist schmal bis mittelbreit (3–6 cm) und farblich deutlich vom Kernholz abgesetzt. Das Kernholz variiert von gelbbraun bis dunkelbraun (Kernholz im frischen Zustand hell grünlich-braun, zu dunkel oliv- bis goldbraun nachdunkelnd) und ohne Farbstreifen. Gelegentlich können dunkle, fleckenförmige Verfärbungen vorkommen, die infolge von Einlagerungen dunkler Kernstoffe im lebenden Baum entstehen. Die Zuwachszonengrenzen sind undeutlich bzw. nicht erkennbar. Wechseldrehwuchs ist vorhanden bzw. nicht vorhanden.
Gesamtcharakter
Itaúba ist ein mittelbraunes bis gelblichbraunes, schweres Holz mit z. T. prägnanten, fleckigen Farbeinlagerungen. Die fettige Oberfläche ähnelt der von Teak.
Bearbeitbarkeit
In nassem oder fällfrischem Zustand ist die Bearbeitung problemlos. Bei trockenem Holz kann der z. T. hohe Gehalt an Kieselsäure (SiO2) die Standzeit der Schneiden von Hand- und Maschinen-Werkzeugen vermindern. Fettige Inhaltsstoffe können Probleme beim Verkleben auslösen.Gehobelte Oberflächen sind samtig glatt, bei Wechseldrehwuchs ist auf scharfes Werkzeug zu achten. Das Nagel-Haltevermögen ist gut, allerdings muss wegen der hohen Härte für Nagel- und Schraubverbindungen vorgebohrt werden. Aus Stämmen mit besonderen Wuchsmerkmalen lassen sich dekorative Messerfurniere herstellen. Die Oberflächenbehandlung des Holzes dient nur der Farberhaltung und der Feuchteabweisung.
Trocknung
Das Holz neigt wegen der hohen Schwindungsspannungen beim Trocknen zum Verformen, zu Verschalung und Rissbildung (Oberflächen- und Endrisse). Bei sehr sorgfältiger und langsamer Trocknungsführung sind allerdings gute Ergebnisse zu erzielen.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Das Holz zeigt eine sehr gute Resistenz gegenüber holzzerstörenden Pilzen entsprechend der Dauerhaftigkeitsklasse 1 nach DIN EN 350. Gute Resistenz besteht auch gegenüber Termiten und anderen Insekten.
Verwendungsbereiche
Itaúba ist aufgrund seiner hohen Festigkeit und sehr guten Resistenz gegen Pilze und Insekten für die Verwendung im Außenbereich wie auch im Innenbereich geeignet. Für tragende, insbesonders Teile im Außenbau mit Erdkontakt (z. B. Brückenbau, Schiffs- und Wasserbau (Süßwasser), Kühlturmbau, Lärm- und Sichtschutzwände, Zaunanlagen) ist Itaúba hervorragend geeignet. Nach sorgfältiger Sortierung und Trocknung kann es zudem als Vollholzparkett verlegt werden.
Austauschhölzer
Itaúba kann als Austauschholz für z. B. Bilinga, Balau/Bangkirai, Iroko/Kambala, dienen, auch wertvolles Teakholz kann damit ersetzt werden.
Anmerkungen
Vor allem bei der Bearbeitung riecht das Holz bittersäuerlich. Korrosion von Eisen in Verbindung mit Holz ist nicht ausgeprägt.
Richter, H.G., M. Oelker & G. Kraemer 2002. macroHolzdata – Computergestützte makroskopische Holzartenbestimmung sowie Informationen zu Eigenschaften und Verwendung von Nutzhölzern. CD-ROM, Holzfachschule Bad Wildungen, Eigenverlag.
Sieburg- Rockel, J. 2010: Untersuchung der Holzeigenschaften von Itaúba (Mezilaurus itauba Meissn.) und Jatobá (Hymenaea courbaril L.) für die Erstellung neuer Datenblätter und Überarbeitung weiterer Datenblätter handelsrelevanter Hölzer. Universität Hamburg, Department Biologie, Diplomarbeit.
Wangaard, F.F., Koehler, A., Muschler, A.F. 1954: Properties and uses of tropical woods V. Trop. Woods 99: 1-187.
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