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Framire

  • Idigbo

Framire - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
TMIV
Botanische Bezeichnung
Terminalia ivorensis, Familie Combretaceae
Verbreitung
Tropisches Westafrika, von Guinea Bissau bis Kamerun
Handelsnamen
emil, emeri (GH); agni, bouna, boti, cauri, fela, mboti, onidjo (CI); lidia (CM); deohr (LR), black afara, kokango, mboti, ubiri (NG); bajii (LR,SL); deohr (LB); treme (NG,US); yellow terminalia, satinwood, shingle wood (GB)

Framire - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Framiré gehört, wie das bekanntere Limba (Terminalia superba), der gleichen botanischen Gattung Terminalia an, unterscheidet sich aber teilweise in Aussehen und Eigenschaften von Limba. Der Baum wird seit den 1960er Jahren vielfach in Plantagen mittlerer Umtriebszeiten (ca. 30 bis 40 Jahre) für die Holzproduktion und auch als Schattenbaum in Kakao-, Kaffee- und Bananenpflanzungen, überwiegend in der Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun und Nigeria verwendet. Nach der IUCN Red List gilt Terminalia ivorensis als gefährdet (vulnerable). Es ist deshalb davon auszugehen, dass das heute aus Afrika exportierte Holz von Plantagen stammt, die mittlerweile erntereifes Holz liefern können. Aus der Gattung Terminalia werden Hölzer noch weiterer Arten vermarktet, vor allem das äußerlich ähnliche, afrikanische Limba (T. superba); außerdem die aus Papua-Neuguinea stammenden Sortimente ‚Yellow Terminalia‘ und ‚Brown Terminalia‘, die jeweils Holz mehrerer Arten enthalten können.

Framiré (Terminalia ivorensis) – Querschnitt (ca. 10x vergrößert)
Framiré (Terminalia ivorensis) – tangentiale Oberfläche (natürliche Größe)
Framiré (Terminalia ivorensis) – radiale Oberfläche (natürliche Größe)

Farbe und Struktur

Splint grünlich gelb bis blass gelblich braun, um 2 bis 4 cm breit. Kernholz im frischen Zustand farblich kaum unterscheidbar, am Licht zu goldgelb bis hellbraun nachdunkelnd. Poren mittelgroß bis grob und sehr zahlreich, das Holzbild auf allen Oberflächen beeinflussend. Speichergewebe um die Poren angeordnet aber makroskopisch kaum wahrnehmbar. Holzstrahlen sehr fein und niedrig, das Holzbild nicht beeinflussend. Zuwachszonen je nach Standort mehr oder weniger deutlich, markiert durch porenärmere, etwas dunklere Spätholzzonen. Faserverlauf gerade, gelegentlich mit meist schwach ausgeprägtem und unregelmäßigem Wechseldrehwuchs. Trockenes Holz ohne Geruch.

Gesamtcharakter

Überwiegend hellfarbiges und deutlich poriges Holz dezenter, mit mehr oder weniger ausgeprägter Maserung auf tangentialen (Flader) und radialen (Streifen) Längsflächen.

Bearbeitbarkeit

Die Bearbeitung des mäßig schweren Holzes ist mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen bei nur moderatem Kraftaufwand sauber durchführbar. Bei dem schnellwüchsigen und weitringigen Holz aus Plantagen können wollige Oberflächen entstehen. Das Holz ist auch gut zu messern und schälen. Verleimungen ergeben haltbare Verbindungen, Schrauben und Nägel lassen sich problemlos einbringen und halten gut.

Trocknung

Die moderaten Schwindmaße verleihen Framiré ein gutes bis befriedigendes Stehvermögen. Es ist ein schnell trocknendes Holz, sowohl unter Freiluftbedingungen wie auch bei der technischen Trocknung. Die Neigung zu Trocknungsdefekten wie Rissbildung und Verformung ist gering.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Die Dauerhaftigkeit des Kernholzes gegen Pilz- und Insektenbefall von Holz aus Naturwäldern ist gut, von Holz aus Plantagen dagegen eher mäßig. Da eine Unterscheidung von Splint- und Kernholz meist nicht möglich ist, sollte im Zweifelsfall bei einer Verwendung im Außenbau eine adäquate Schutzbehandlung vorgenommen werden.

Verwendungsbereiche

Aufgrund der guten Verarbeitungseigenschaften und des guten Stehvermögens ist Framiré vielseitig einsetzbar, wobei die einer milden Eiche ähnliche Farbe von Vorteil sein kann. Seit den späten 1990er Jahren haben die Exporte aus Afrika jedoch deutlich abgenommen. Schnittholz wird im Fensterbau, im Innenbau zu Rahmenkonstruktionen, Treppenwangen, Fußbodenleisten, Wand- und Deckenverkleidungen verarbeitet, gelegentlich auch für den Korpus von Saiteninstrumenten (Gitarren). Furniere bzw. Sperrholz werden überwiegend für Füllungen, Türblätter, Vertäfelungen und Möbelinnenflächen eingesetzt.

Anmerkungen

Der bei der Bearbeitung anfallende Holzstaub kann bei sensiblen Personen zu Reizungen der Haut und der Atemwege führen. Eisenhaltige Metalle und alkalische Stoffe führen auf feuchtem Holz zu graublauen Verfärbungen (Eisen-Gerbstoff Reaktion).

!Achtung! Das Holz enthält wasserlösliche Inhaltsstoffe von gelblich brauner Farbe. Bei Verwendung Wasser verdünnbarer Anstriche, transparent oder farbig, diffundieren diese Stoffe in die Deckschicht. Es ist deshalb ratsam, das Holz zunächst mit einer Lösemittel verdünnbaren Grundierung zu behandeln, um eine Verfärbung der Deckschicht zu vermeiden.

Framire - Technische Eigenschaften

Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,45–0,55(–0,63) g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
38–45(–53) N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
59–71(–83) N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
7 900–11 300–(12 900) N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
3,0–4,0 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
13–16–20 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,10–0,15 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,15–0,22 %
pH-Wert
3,6/4,4 (sauer)
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse (2–)3

Literatur

  • CIRAD-FORÊT 2010. Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. FRAMIRE https://tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Afrique/FRAMIRE.pdf
  • Foli, E.G., 2009. Terminalia ivorensis Chev. In: Lemmens, R.H.M.J., Louppe, D. & Oteng-Amoako, A.A. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa / Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, Netherlands. Accessed 2 March 2020.
  • Hawthorne, 1998. Terminalia ivorensis. The IUCN Red List of Threatened Species 1998: e.T33062A9754250. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.1998.RLTS.T33062A9754250.en
  • Sallenave, 1961. Propriétées physiques et mécaniques des Bois Tropicaux. C.T.F.T Nogent-sur-Marne
  • Teknos Holzinformationen https://www.teknos.com/globalassets/teknos.de/holzinformationsblatter/framire-idigbo_02_de.pdf