Coigue - Bezeichnung und Verbreitung
- Kurzzeichen DIN EN 13556
- keine Normkennzeichnung
- Botanische Bezeichnung
- Nothofagus spp., Familie Nothofagaceae
- Verbreitung
- Chile, Neuseeland, Neuginea
- Handelsnamen
- Rauli, Roble, Chilean Beech
Coigue - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Die mit den Rotbuchen (Fagus) verwandte Gattung Nothofagus ist im südlichen Teil von Südamerika, im südlichen Australien, in Neuseeland und am artenreichsten in Papua-Neuguinea verbreitet. Es kommen dort Arten vor, deren feinporige Hölzer sich farblich sowie in den technischen Eigenschaften weitgehend ähneln und eine überregionale Bedeutung erlangen konnten.
Für den europäischen Markt sind es überwiegend die südamerikanischen Hölzer, wie das hier hauptsächlich beschriebene Coigue, daneben das Rauli und das bereits im Merkblatt 56 behandelte Lenga, die teilweise eine schon stärkere Beachtung als Austausch für Kirschbaum fanden. In diesem Merkblatt werden, neben Coigue, die ebenfalls chilenischen Hölzer Rauli und Roble, aus Neuguinea die Papua-Neuguinea Beech
sowie aus Neuseeland die Silver Beech
angesprochen.
Coigue = Nothofagus dombeyi;
Rauli = Nothofagus procera;
Roble = Nothofagus obliqua;
Papua-Neuguinea Beech
= Nothofagus grandis u. a.;
Silver Beech
= Nothofagus menziesii;
Farbe und Struktur
Splint auch innerhalb der Art von unterschiedlicher Breite, oft um 4 cm bis 7 cm und gelblich grau bis rosagrau. Kernholz vom Splint nicht immer deutlich abgesetzt, blaß rosa bei Coigue, bis rosabraun in den anderen Arten. Markflecken möglich. Nach Farbe und Struktur können Hölzer von Birke, Birnbaum, Erle, Kirsche, nordamerikan. Red Gum und Rotbuche den Nothofagus-Arten sehr ähnlich sein.
Zuwachszonen bei allen südamerikanischen Arten durch dunkleres und schmales Spätholz erkennbar, eine feine radiale Streifung und tangential eine leichte Fladerung hervorrufend; bei den neuseeländischen Hölzern über wiegend schwächer ausgebildet und bei den aus Neuguinea undeutlich oder fehlend.
Poren zerstreut und fein, nur auf gut geglätteten Flächen noch schwach erkennbar; häufig durch dünnwandige Thyllen verstopft. Holzstrahlen klein und auf radialen Flächen nur Spiegel unter 1 mm Breite bildend (im Gegen satz zu den großen der verwandten Rotbuchen). Speicherzellen sehr selten und das Holzbild nicht beeinflussend. Faserverlauf überwiegend gerade, nur teils leicht wellig; ohne Wechseldrehwuchs.
Gesamtcharakter
Gleichmäßig strukturierte Hölzer, oft porenlos erscheinend und von überwiegend hell-rötlicher braunerärbung, deren Holzbild überwiegend vom unterschiedlichen Früh- und Spätholz bestimmt wird.
Verwendungsbereiche
Coigue und verwandte Arten sind als Vollholz dort einzusetzen, wo die hohen Schwindungswerte ohne Bedeutung sind oder aufgrund der geringen Dimension und stabiler Feuchteverhältnisse ohne nachteilige Auswirkung bleiben: für Möbelteile (Füße, Lisenen, Stollen, kleine Schubkästen und Knöpfe oder Griffe), Drechslerarbeiten, Schnitzereien und Spielzeug; die Hauptverwendung erfolgt als Furnier: für Innenflächen, Möbelfronten und Vertäfelungen oder als Kirschbaum gebeizt {Coigue); starke Stämme werden in den Herkunftsländern auch für Furnierplatten geschält.
Austauschhölzer
In Abhängigkeit von Farbe und Dichte für Birke, Birnbaum, Erle, Kirschbaum, Rotbuche und nordamerikan. Red Gum (Liquidambar).
Coigue - Technische Eigenschaften
- Gewicht frisch
- 900 kg/m³
- Gewicht lufttrocken
- 550 kg/m³
- Druckfestigkeit u12-15
- 50 N/mm²
- Biegefestigkeit u12-15
- 86-100 N/mm²
Literatur
Eddowes, P.: Commercial timbers of Papua-Newguinea. - For. Prod. Res. Center Boroko/P. N. G., 1977.
Gottwald, H.: Handelshölzer. - Ferdinand Holzmann-Verlag, Hamburg, 1958.
Gottwald, H., Schwab, E. & Willeitner, H.: Lenga. Holzeigenschaftstafel in Holz als Roh- und Werkstoff 40, 1, 1927, Berlin, 1982.
Farmer, R. H.: Handbook of Hardwoods. - B. R. E. Princes Risborough/ GB, 1972.
Miedler, K. & Prütz, G.: Mechan.-technolog. Untersuchungen von zwei weiteren chilenischen Nutzhölzern. - Kolonialforstl. Mitt., Neumann, Neudamm, 1940.
Ressel, J. & Welling, J.: Das Trocknungsverhalten des Holzes Coigue 2. - Holz- und Kunststoffverarbeitung 3: 246-247, Stuttgart, 1987.