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Aspe

  • Zitterpappel
  • Espe

Aspe - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
POTL
Botanische Bezeichnung
Populus tremula, Familie Salicaceae
Verbreitung
gemäßigte Klimazonen in Europa, Nordamerika und Asien.
Handelsnamen
Aspe, Zitterpappel (DE), European aspen (GB), le tremble (FR); P. tremuloides: quaking aspen (CA, US)

Aspe - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Von den etwa 35 primären Arten der Gattung Populus haben in Europa und Nordamerika nur die oben genannten sowie die beiden Hybriden (gekennzeichnet durch ein x) holzwirtschaftliche Bedeutung. Im Handel unterscheidet man oft zwei Holztypen, die Pappeln (cottonwood) und die Aspen oder Espen (aspen). Die beiden Holztypen unterscheiden sich nur geringfügig in den technischen Eigenschaften (siehe Tabelle). Dagegen entwickeln Pappeln und die Hybriden einen regelmäßigen Farbkern während die Aspen ein durchgehend hellfarbiges Holz bilden. Nutzholz in Nord-Amerika, Nord-Indien und China stammt noch überwiegend aus Naturwäldern, in Europa überwiegend aus Aufforstungen, die größten davon in Frankreich, der Türkei, Spanien und Italien. Größere Anbaugebiete auf der Südhalbkugel finden sich in Argentinien und Chile.

Pappel/Aspe (Populus sp.): Querschnitt (ca. 12x)
Pappel/Aspe (Populus sp.): Tangentiale (Aspe) Oberfläche mit Farbkern (natürliche Größe)

Farbe und Struktur

Bei den primären Pappelarten und den Hybriden ist das helle Splintholz deutlich vom gelblich- bis rötlich braunen Kernholz abgesetzt; das Holz der Aspen ist durchgehend gelblich weiß. Die Zuwachszonen-Grenzen sind nur schwach durch ein schmales marginales Parenchymband markiert. Die Längsflächen sind nur dezent gefladert (tangential) bzw. gestreift (radial).

Gesamtcharakter

Weiches und helles, weißliches oder schwach rötlichbraunes bis bräunliches, zerstreutporiges Laubholz von homogener Struktur und schlichtem Aussehen.

Bearbeitbarkeit

In der praktischen Holzverwendung wird selten zwischen den Hölzern von Pappel und Aspe unterschieden. Das weiche Holz kann mit scharfen Werkzeugen meist sauber bearbeitet werden. Das häufiger auftretende Zugholz kann jedoch zu wolligen Flächen und unsauberen Bohrungen führen. Frisches Holz lässt sich ohne Vorbehandlung gut messern und schälen. Die Schraub- und Nagelfestigkeit ist noch zufriedenstellend. Die Verklebung mit handelsüblichen Leimen wie auch die Oberflächen-Behandlung mit gängigen Mitteln bereiten keine Schwierigkeiten, die große Saugfähigkeit des Holzes muss dabei jedoch berücksichtigt werden.

Trocknung

Schwind- und Quellwerte liegen im mittleren Bereich und ergeben ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen. Die natürliche wie auch die technische Trocknung sind weitgehend unproblematisch, da das Holz nur wenig zum Werfen und Reißen neigt. Wegen der hohen Anfangsfeuchte wird jedoch eine langsame Trocknung empfohlen. Größere Anteile an Zugholz können zu stärkeren Verformungen führen.

Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)

Das Kernholz der Pappeln und Aspen ist nicht dauerhaft gegen Befall durch Holz zerstörende Pilze sowie Insekten.

Verwendungsbereiche

Pappelholz ist vielseitig einsetzbar und wird derzeit überwiegend zu Schälfurnieren für Sperrholz, Verpackungen (Kisten, Spankörbe und -schachteln) und Zündhölzer verarbeitet. Größere Mengen gehen auch in die Herstellung von Zellstoff und diversen Plattenwerkstoffen (Faserplatten, Spanplatten, OSB; u. a.). Vollholz wird für Außenverkleidungen sowie besondere Produkte wie z. B. Möbel und generellen Innenausbau, in der Schuhindustrie, für Prothesen, Küchen- und Haushaltsgeräte, Spezial-Holzkohle und im Saunabau verwendet.

Anmerkungen

Der bei der Verarbeitung entstehende Holzstaub kann bei empfindlichen Personen zu Hautreizungen führen.

Aspe - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
610–990 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,40–0,49–0,60 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
29–37 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
63–76 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
8 100–9 500 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
1,6–2,0 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
12–16 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,12–0,19 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,25–0,31 %
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 5 (nicht dauerhaft)

Literatur

  • Sachsse, H. & O. Mohrdick 1980. Vergleichende Untersuchungen technologisch wichtiger Holzeigenschaften der Schwarzpappel-Hybriden Tannenhöft, I 45/51 und Harff. Holz als Roh- und Werkstoff 38: 285-296
  • Sell, J. 1989. Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich
  • Kucera, L. & B. Gfeller 1994. Einheimische und fremdländische Nutzhölzer. Eigenverlag, Zürich und Biel
  • Großer, D. & W. Teetz 1998: Blatt No. 14: Pappel. Informationsdienst Holz, Einheimische Nutzhölzer (Loseblatt-Samlung). CMA, Bonn; Absatzförderungsfonds der deutschen Forstwirtschaft