Zur Gattung Antiaris gehören derzeit drei Arten. Zwei sind auf Madagaskar heimisch (A. humbertii, A. madagascariensis), das Holz wird wegen des geringen Vorkommens nur gelegentlich lokal genutzt. Die dritte Art, A. toxicaria, ist dagegen weit verbreitet und kommt mit drei Unterarten in den gesamten Tropen der Alten Welt vor. Von holzwirtschaftlicher Bedeutung ist vor allem die im kontinentalen Afrika verbreitete Unterart Antiaris toxicaria subsp. welwitschii (vom Senegal nach Osten bis Äthiopien und südlich nach Tansania, Sambia und Angola). Aus diesem Grund sind hier nur die mit dem westafrikanischen Leitnamen Ako bezeichneten Antiaris-Hölzer, sei es als Schnittholz oder als Furnier, für den europäischen Markt von Bedeutung. Informationen zu den im asiatischen Raum und in der Pazifikregion vorkommenden Unterarten sind kurz unter Anmerkungen aufgeführt.
Farbe und Struktur
Splint gelblich weiß und bis 15 cm breit. Kernholz nur unvollständig ausgebildet, von blass gelber Färbung und vom Splintholz kaum unterscheidbar. Das trockene Holz hat einen auffälligen Glanz und dunkelt bis hell goldbraun nach. Poren zerstreut, zahlreich, mittelgroß bis grob und in allen Schnittrichtungen noch erkennbar; vereinzelt auch mit dunklen Inhalten. Speichergewebe als feine Ringe um die Poren angelegt, nur mit Lupe zu erkennen. Holzstrahlen als kleine Spiegel wahrzunehmen und das Holzbild wenig beeinflussend. Zuwachszonen bei manchen Herkünften als porenarme, dunklere Spätholzbänder erkennbar. Faserverlauf mit meist regelmäßigem, mäßig breitem bis breitem Wechseldrehwuchs, deutliche Glanzstreifen hervorrufend. Die Stammenden zeigen häufig einen durch hellen Latex (aus der Rinde) verklebten äußeren Splint.
Gesamtcharakter
Mäßig leichtes Holz von überwiegend homogener Struktur und gleichmäßig heller Färbung.
Bearbeitbarkeit
Ako ist ohne großen Kraftaufwand gut bearbeitbar; auf radialen Flächen kann ein Ausreißen der Faser vorkommen (Wechseldrehwuchs) und für glatte Flächen sowie für Kanten ist, besonders beim Fräsen, Bohren und Drechseln, auf ständig scharfe Werkzeuge zu achten. Das Holz ist gut zu verkleben, Nägel und Schrauben halten besser als bei dem äußerlich ähnlichen, aber leichteren Abachi. Aufgrund möglicher gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe ist eine gute Absaugung erforderlich.
Trocknung
Ako schwindet wenig und zeigt ein befriedigendes bis gutes Stehvermögen Das Holz trocknet schnell, jedoch bei geringen Dicken mit starker Neigung zu Verformung, bei starken Dimensionen zu Endrissen. Die technische Trocknung ist deshalb vorsichtig zu steuern. Empfohlen werden schonende Programme geeignet für Hölzer, die beim Trocknen nicht nachdunkeln dürfen und für solche, die stark zum Verziehen neigen, aber nicht besonders rissanfällig sind wie zum Beispiel Schedule A (Handbook of Hardwoods, GB).
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Frisches Holz ist sehr anfällig für Pilzbefall (vor allem Bläue) und Frischholzinsekten. Der sofortige Transport der Stämme zum Sägewerk und die unmittelbare Trocknung des Schnittholzes sind Voraussetzung zur Vermeidung von Qualitätseinbußen.
Verwendungsbereiche
Schälfurniere für Sperrhölzer einschließlich Industriesperrholz; Messerfurniere für Möbel, Türen und Innenausbau. Vollholz für leichte Konstruktionen und Verpackungen. Gebeizt für alle Formen der Imitationen von Werthölzern geeignet.
Austauschhölzer
Anmerkungen
Die im tropischen Asien verbreitete Unterart Antiaris toxicaria subsp. toxicaria spielt als Holzlieferant eine untergeordnete Rolle. Dagegen ist sie von großer medizinischer Bedeutung. Aus dem konzentrierten Latex des als Upas (MY) und Ipoh (ID) bezeichneten Baumes wird neben diversen Heilmitteln auch eine hochgradig toxische Substanz gewonnen, die als Pfeilgift für die Jagd und bei kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet wird bzw. wurde. Für die im pazifischen Raum bis N-Australien beheimatete Unterart Antiaris toxicaria supsp. macrophylla gelten hinsichtlich der Holznutzung ähnliche Einschränkungen. Die Bastfasern des in Australien als bark cloth tree bezeichneten Baumes dien(t)en Ureinwohnern zur Herstellung von Kleidung.
Ako - Technische Eigenschaften
Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
0,37–0,43–0,53 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15
32–40–51 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
52–58–64 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
5 700–7 500–10 500 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
1,7–2,6–5,6 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
ca. 13,0 N/mm²
Differentielles Schwindmass (radial)
0,14 %
Differentielles Schwindmass (tangential)
0,25 %
pH-Wert
k. A.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Klasse 5
Literatur
Boer, E., Brink, M. & Sosef, M.S.M., 1999. Antiaris toxicaria Lesch. In: de Padua, L.S., Bunyapraphatsara, N. and Lemmens, R.H.M.J. (Editors)
Bosu, P.P. & Krampah, E., 2005. Antiaris toxicaria Lesch. Internet Record from PROTA4U. Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa/ Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, Netherlands. www.prota4u.org/database/searchresults.asp
CIRAD-FORÊT Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. Ako. tropix.cirad.fr
Wong, T.M. 1982. A Dictionary of Malaysian Timbers. Revised by Lim, S. C. & Chung, R. C. K. Malayan Forest Record No. 30. Forest Research Institute Malaysia Kuala Lumpur. 201 p.
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