Agba
- Tola
Agba - Bezeichnung und Verbreitung
- Kurzzeichen DIN EN 13556
- GOBL
- Botanische Bezeichnung
- Gossweilerodendron balsamiferum, Familie Fabaceae-Caesalpinioideae
- Verbreitung
- Tropisches West- und Zentralafrika
- Handelsnamen
- Tola branca (AGO, DE); n’tola (COD, COG); achi, egba, emongi (NGA); sinedon (CMR); emolo (GHA); weißes Tola (DE); „Nigerian cedar, African cedar“ (GB)
Agba - Beschreibung und Merkmale
Kurzbeschreibung
Agba gehörte von etwa 1960 bis Ende der 1990er Jahre zu den wichtigen Nutz- und Exporthölzern Westafrikas. Ausschlaggebend waren die enormen Dimensionen der Stämme – astfreie Schäfte bis zu 30 m mit Durchmessern bis zu 150 cm – und die gute Qualität des Holzes, die eine weitgehend problemfreie Verarbeitung ermöglichte. Wichtigste Exporte waren zunächst Rund- und Schnittholz aus den mehr nördlich gelegenen Ländern wie zum Beispiel Nigeria. Mit schwindenden Vorräten verlagerte sich die Holzproduktion zunehmend in südlicher gelegene Regionen, vornehmlich Gabun und die Region Kongo. Seit 1998 wird Agba auf der IUCN Red List (dort als Prioria balsamifera geführt) als stark gefährdet
(endangered) bezeichnet und die Exporte haben seither deutlich abgenommen, weitgehend auf Furniere und Sperrholz beschränkt. Das sehr ähnliche Holz einer zweiten, sehr viel selteneren Art (Gossweilerodendron joveri) wird Partien von Agba gelegentlich beigemischt.
Farbe und Struktur
Kernholz gelblich braun bis blass rosabraun, am Licht leicht nachdunkelnd; nicht immer deutlich abgesetzt vom blass gelblichen Splint. Poren mittelgroß bis grob, gleichmäßig zerstreut und vereinzelt mit dunkelbraunen Kernstoffen. Speicherzellen als feine Bänder in unregelmäßigen Abständen. Holzstrahlen fein und auch als Spiegel das Holzbild kaum beeinflussend. Faserverlauf überwiegend gerade, gelegentlich auch mit Wechseldrehwuchs. Eine Besonderheit des Holzes sind die zahlreichen und kleinen, in Faserrichtung verlaufenden Harzkanäle, die bei Harzaustritt an den Oberflächen als kleine dunkle Flecken erkennbar sind. Das frische wie auch trockene Holz besitzt einen bei der Bearbeitung deutlichen zedernartigen Geruch, bei manchen Autoren auch als pfefferartig
beschrieben.
Gesamtcharakter
Hellfarbiges Holz mit auffällig gleichmäßiger und leicht poriger Struktur.
Bearbeitkeit
Die Bearbeitung des mäßig schweren Holzes ist mit allen Werkzeugen bei nur geringem Kraftaufwand sauber und werkzeugschonend durchführbar. Wechseldrehwuchs und gelegentliche Harztaschen können die maschinelle Bearbeitung erschweren. Nachteilig ist auch das im inneren Kernholz häufiger vorkommende kurzbrüchige Holz (brittle heart
), das vor allem bei Stämmen größerer Dimensionen auftritt. Das Holz ist gut zu verkleben, zu schrauben und zu nageln. Starker Harzfluss kann beim Schälen zu Schwierigkeiten führen. Erfahrungsgemäß kann das durch eine kurzzeitig erhöhte Dämpftemperatur vermieden oder zumindest vermindert werden.
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
Die Dauerhaftigkeit gegen holzzerstörende Pilze variiert von dauerhaft bis mäßig dauerhaft; gegen Insektenbefall, insbesondere Termiten ist das Holz sehr anfällig. Die Verwendung im Außenbau für nicht tragende Bauteile ohne Erdkontakt ist möglich.
Verwendungsbereiche
Agba ist ein Gebrauchsholz, das durchschnittliche Festigkeitseigenschaften, ein gutes bis mittleres Stehvermögen, gute Bearbeitbarkeit und mittlere Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall bietet. Entsprechend vielseitig waren früher die Einsatzmöglichkeiten sowohl im Außenbau als auch für die Innenausstattung. Schnittholz wird heute noch für den Möbelbau, Fußböden, Bauteilen für Gitarren verarbeitet, vornehmlich in England und Portugal, aber auch in China. Auf dem deutschen Markt findet man meist nur kleine Zuschnitte für Drechselarbeiten und Sperrhölzer für den Bootsbau, Paneele, Türblätter und Büromöbel.
Anmerkungen
Das gelegentlich beigemischte Holz von Gossweilerodendron joveri (Odouma
) ist grobporiger und etwas dunkler, die technischen Werte und Anwendungen unterscheiden sich aber nicht wesentlich von Agba/Tola.
Agba - Technische Eigenschaften
- Rohdichte lufttrocken (12-15% u)
- 0,48–0,55(–0,64) g/cm³
- Druckfestigkeit u12-15
- 35–40–44 N/mm²
- Biegefestigkeit u12-15
- 62–74–88 N/mm²
- Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15
- 7 500–8 800–10 900 N/mm²
- Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet
- 1,8–3,1 kN
- Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15
- 13,0–17,0 N/mm²
- Differentielles Schwindmass (radial)
- 0,10–0,13 %
- Differentielles Schwindmass (tangential)
- 0,20–0,26 %
- pH-Wert
- 4,2–4,7
- Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2)
- Klasse 2-3
Literatur
CIRAD-FORÊT Tropix 7: Fiches techniques Version 7.5.1. https://tropix.cirad.fr/FichiersComplementaires/FR/Afrique/TOLA.pdf
Cobbinah, J.R. & Obeng, E.A., 2011. Prioria balsamifera (Vermoesen) Breteler. In: Lemmens, R.H.M.J., Louppe, D. & Oteng-Amoako, A.A. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa / Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, Netherlands
Farmer, H. 1972. A Handbook of Hardwoods. 2. Aufl., B.R.E. Princes Risborough
Klaassen, K.W.M. (ed.) 2018. Houtvademecum. Smartwave B.V., Den Haag NL, 832 pp.
Laming, , Rijsdijk, JF. & Verwijs, JC. 1978. Houtsoorten – Informatie voor de praktijk. Houtinstituut Delft, 390 pp.
Sell, 1989. Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich