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Den Raum in der Höhe nutzen

Als Stauraum für Skier, Zelt und Schlafsäcke, als Hochbett, gemütlicher Rückzugsort oder Spielhöhle für Kinder: Eine Empore bietet viel zusätzlichen Platz. Je nach Deckenhöhe und Lichteinfall eignet sich die gewonnene Fläche für unterschiedliche Zwecke.

Eine Empore (manchmal auch Mezzanin oder Galerie genannt) teilt den Raum optisch neu auf, schafft praktischen Wohn- oder Stauraum und trennt die verschiedenen Nutzungsformen des Raumes. So kann zum Beispiel die Arbeit unten bleiben und der erholsame Schlaf wartet eine Ebene weiter oben. Als Material eignet sich Holz besonders gut, da es leicht und dennoch tragfähig ist. Wer handwerklich begabt ist, kann sich selbst eine hölzerne Empore bauen, meist bietet es sich aber an, die Profis arbeiten zu lassen.

Vom flachen Podest bis unters Dach

Die häufigste Nutzung einer Empore ist das Hochbett. So kann die Fläche unter dem Schlafplatz ein kleines Sofa oder einen Schreibtisch beherbergen. Alternativ bietet eine geschlossene Version Platz für Kleidung.

Ein solches Hochbett muss kein Relikt aus Kindertagen sein. Das ganze Schlafzimmer ist anderweitig nutzbar, wenn das Bett auf eine höhere Ebene ausweicht. Vor allem in WG-Zimmern eignet sich ein solches Hochbett, um Wohn- und Schlafzimmer zu vereinen, ohne dass tägliches Umräumen nötig ist. Eine hölzerne Treppe statt einer Leiter vermeidet den typischen Kinderzimmer-Look.

Die Empore kann aber auch etwas ganz anderes beherbergen als ein Bett. Zum Beispiel eine gemütliche Leseecke oder – je nach Deckenhöhe – das Homeoffice mit kleinem Schreibtisch und Laptop. Wichtig ist, dass die Empore den Raum nicht verdunkelt. Weiß lackiertes Holz wirkt wie eine zweite Zimmerdecke und fügt sich daher optisch gut ein.

Altbauten mit hohen Decken sind für nachträglich installierte Emporen wie gemacht. Hier entsteht durch eine Empore quasi ein Raum im Raum. Bei etwas niedrigeren Decken bietet hingegen ein geschlossenes Podest mit Schubladen Platz für Stauraum. Die Erhöhung ändert die Sichtachsen eines Zimmers und vor allem große Räume profitieren von der neuen Strukturierung. Ein Podest bietet Platz für Pflanzen, den Esstisch oder eine Sitzecke.

Mit einer Empore lässt sich die Höhe selbst in sehr spitzen Dächern maximal ausnutzen. Hier kann die Empore als Ersatz oder Erweiterung des Kellers dienen und zum Beispiel selten benötigte Dinge finden hier einen vor Feuchtigkeit geschützten Raum.

Bei der Planung eines Neubaus oder einer umfassenden Modernisierung der eigenen Immobilie kann eine Empore von Anfang an mitgedacht werden. Sie lässt das Haus aufgrund der offenen Bauweise größer und heller wirken. Allerdings ist darauf zu achten, dass eine Empore durchlässig für Geräusche und Gerüche ist.

Eine Empore nachträglich einbauen (lassen)

Egal ob Empore, Plattform oder Podest – bei einem nachträglichen Einbau ist stets individuelle Maßarbeit gefordert. Holz ist der ideale Werkstoff, da es sich exakt bearbeiten lässt und die Grundsubstanz des Baus das vergleichsweise geringe Gewicht meist problemlos tragen kann. Bei größeren Emporen, die viele Personen und Möbel aushalten müssen, muss allerdings die Statik des Hauses geprüft werden. Auch für den Brandschutz sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, beispielsweise gut erreichbare und kurze Fluchtwege. Wer zur Miete wohnt, sollte sich vorab beim Vermieter erkundigen, ob der Einbau einer Empore gestattet wird.

Im Holzfachhandel vor Ort gibt es je nach Größe und Verwendungszweck der Empore das passende Holz: vom Holzbalken für die tragende Konstruktion (meist Konstruktionsvollholz, KVH genannt) über Verkleidungsbretter bis zur OSB-Platte. Wer selbst eine Empore baut, beispielsweise für eine Schlafebene, bringt nach dem genauen Abmessen Balkenschuhe mit Schwerlastdübeln an den jeweils gegenüberliegenden Wänden an. Darauf werden die tragenden Balken angebracht. Auf den Balken verschraubte Platten oder Bretter bilden die Tragfläche der Ebene. Bei dünnen Wänden oder wenn die Empore lange Distanzen überbrückt, übernehmen zusätzliche Stützen unter den Balken einen Teil des Gewichts.

Nun fehlen nur noch eine Leiter (wahlweise zum Einhängen, damit diese nicht stets im Raum steht) und ein Geländer. Letzteres kann ebenfalls aus Holz oder aus Netzen bestehen. Um Abstürze zu verhindern, ist auf eine stabile Absicherung zu achten. Öffnungen und Abstände zwischen Holzbrettern müssen so klein sein, dass kein Kinderkopf hindurchpasst.