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Ist Holz hellhörig?

Holz ist ein lebendiges Material, es knarzt halt manchmal. Das kann zwei Ursachen haben, entweder Tritt- oder Luftschall. Man spricht dann von „schallendem“ oder „hallendem“ Holz. Aber ist Holz deshalb gleich hellhörig? Hier erfährst du alles Wichtige zum Thema „Schallschutz Holz“.

Schallschutzdefizite sind nicht dem Holz anzulasten, sondern unabhängig vom Baustoff einer mangelhaften baulichen Ausführung. So erfüllen moderne An- und Aufbauten aus Holz (ebenso wie die heutigen Holzhäuser) sicher die üblichen Schall­schutz-DIN-Normen im Hochbau und bei entsprechender Vorsorge auch problemlos die darüber hinausgehenden Anforderungen. Möglich ist dies durch den grundsätzlich mehrschichtigen Aufbau von Wänden und Decken.

Im Holzbau sorgt nämlich weniger die Masse als ein intelligenter Schichtenaufbau der Bauteile für Ruhe. Entsprechend werden Wand-, Boden- und Dachbauteile konzipiert. Der Holzbauexperte Dipl.-Ing. Jörg Bühler urteilt: „Moderne Holzgebäude können auch bezüglich des Schallschutzes das Niveau des Massivbau erreichen.“

Beim Schallschutz werden grundsätzlich zwei Kategorien unter­schieden: Tritt- und Luftschall. Trittschall entsteht beispielsweise durch Stühlerücken oder Gehen. Luftschall stammt von Geräuschquellen wie Musik oder Gesprächen. Die Schallwellen treffen auf Decken bzw. Wände und werden in den Bauteilen weitergeleitet.

Wer auf Schallschutz wert legt, muss beim Bauen, Sanieren und Modernisieren aber nicht auf Holz verzichten.

Beispiele für einen Holz-Schallschutz

Beispiel Fertigparkett: hier wird eine Trittschalldämmung aus spezieller Pappe, aus Kork oder aus Schaumstoff auf dem Estrich ausgebreitet; bei einigen Fertigparkett-Sorten ist diese Schutzschicht bereits zuunterst angebracht.

Beispiel Holzbalkendecken: Geschoss- und Dachdecken ruhen in Altbauten oftmals auf Holzbalken. Beim Modernisieren und beim Ausbau des Dachgeschosses zur Wohnung bietet es sich an, die akustischen Eigenschaften der Böden zu verbessern. Erstens sind Trittschallschutzmatten sowie ein neuer Fußbodenaufbau für die Verlegung von Parkett geeignete Maßnahmen. Zweitens kann die Schallübertragung zwischen den Geschossen durch Ausfüllen der Hohlräume zwischen den Balken gedämpft werden (Hohlraumdämpfung in den Gefachen). Drittens wirken zusätzliche Unterdecken, die federnd (also nicht geräuschleitend) an die bestehenden Decken angebracht werden, der Schallübertragung entgegen.

Beispiel Durchgänge: Schallschutztüren aus Holz verhindern, dass beispielsweise das Musizieren der Kinder die Eltern im Home-Office stört. Neben der Auswahl der richtigen Innentür im Holzfachhandel ist der professionelle Einbau von großer Bedeutung für einen wirksamen Schallschutz. So sollten die Hohlräume zwischen Türzarge und Wand mit schalldämmendem Material gefüllt werden. Die Bodendichtung und die umlaufenden Bänder müssen optimal eingestellt sein.