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Sen

Sen - Bezeichnung und Verbreitung

Kurzzeichen DIN EN 13556
keine Normkennzeichnung
Botanische Bezeichnung
Kalopanax septemlobus (syn.: K. pictus), Familie Araliaceae
Verbreitung
Ostasien (Japan, hauptsächlich Hokkaido; Korea; China, Mandschurei bis Jangsekiang). In Europa vereinzelt als Park­baum kultiviert.
Handelsnamen
Haragiri, Harigiri, Sen-noki, Ts-Tsin.

Sen - Beschreibung und Merkmale

Kurzbeschreibung

Das in Europa seit langem bekannte Laubholz Sen stammt aus nicht-tropischen Wäldern Ostasiens und wird aufgrund eines hellen und strukturreichem Holzbildes als dekoratives Furnier oder Vollholz wie Esche, Rüster oder helle Eiche verwendet. Die teilweise oberflächliche Ahnlichkeit mit diesen Hölzern führte häufig zu der irrtümlichen Annahme, es handele sich um eine Eschen- oder Rüstern-Art; Sen gehört weder diesen Gattungen noch einer ihrer botanischen Familien an.

Sen

Farbe und Struktur

Splint um 4 bis 6 cm breit, fast weiß bis milchfar­ben; anfällig für Verfärbungen. Kernholz hell gelblich-grau bis blass bräunlich und mit mattem Glanz; extrem feinjährige Höl­zer erscheinen durch die dicht folgenden Frühholz-Porenringe radial-seitig dunkler. Das Nachdunkeln ist gering und führt zu einer nur leichten Bräunung. Verfärbun­gen siehe Abweichungen.

Poren im Frühholz mäßig grob und über­ wiegend in nur eine Pore breiten Ringen geordnet (ringporig), eine zierliche hell­ braune Poren-Fladerung (Blume) und radial eine sehr feine Poren-Streifung verursachend. Poren im Spätholz ohne Übergang zu den groben Poren des Frühholzes, nur fein bis mittelgroß und in Gruppen unregelmäßige, wellig tangen­tial verlaufende Bandstücke bildend, ähn­lich wie bei Rüster; im Spätholz des tangentialen

Längsschnittes entsteht dadurch eine fei­ne und meist leicht gezackte Fladerung, die den bei ringporigen Hölzern oft krassen Unterschied zwischen Früh- und Spätholz mildert. Holzstrahlen fein und nur als unauffällige Spiegel noch er­kenn­bar. Faserverlauf überwie­gend ohne starke Abweichungen; ver­einzelt mit leichtem Riegelwuchs oder flach wellig wo­ durch es auf kurzen Längen zu sich wie­ derholenden Blu­men kommen kann.

Gesamtcharakter

Durch unterschiedlich große Früh- und Spätholzporen unauf­dringlich, aber deutlich strukturiertes Holz, das durch eine überwiegend hell gelblich­ graue bis blaß bräunliche Färbung be­sonders Kanadischer Rüster (Rock elm) von Ulmus thomasii ähneln kann.

Verwendungsbereiche

In Europa wird Sen sehr häufig in Deutschland verwendet und überwiegend als dekoratives Furnier auf Sichtflächen eingesetzt. Die feinen Jahrring-Strukturen ergeben zusammen mit der hellen Färbung aber auch nach einer farbigen Behandlung, sowohl ansprechende Fla­der­ Furniere mit schöner Blume als auch radial geschnittene Streiter für großflächige Vertäfelungen, Paneele und für kleinere Flächen bei Möbeln. Das naturfarbige und dezent strukturier­te Sen erinnert im Holzbild sowohl an Esche als auch an Rüster und helle Eiche, teilweise auch noch an Kirsch­baum. Eine Verwendung des Vollholzes in Bereichen mit starker Be­lastung oder Verschleiß ist vor allem wegen der ge­ringen Druck- und Biege­festigkeit zu vermeiden; beide techni­schen Eigenschaften sind besonders bei sehr feinjährigen Hölzern stark gemindert.

Im derzeitigen Exportland Japan wird Sen häufiger als Vollholz beim Bau von Musik­ instrumenten eingesetzt.

Austauschhölzer

Als naturfarbiges Furnier für alle hellen und durch Poren-Ringe strukturierte Hölzer, wie helle Ei­che (Merkblatt 63), Esche (M.88), helle Rüster (U/mus thomasii) und Kirschbaum (M.65) aber auch für helle Nadelhölzer, wie Fichte und Hemlock (M.12); in gebeiz­ter Form für anonyme Modehölzer.

Anmerkungen

Aufgrund der unter­ schiedlichen botanischen Zugehörigkeit kann Sen weder als Rüster noch als Esche bezeichnet werden.

Sen - Technische Eigenschaften

Gewicht frisch
750 kg/m³
Druckfestigkeit u12-15
37 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15
75 N/mm²

Literatur

Anonymus (1949): lmportant trees of Japan. - Nat. Resources Sec. Rep. 119, Tokyo.

Dahms, K.-G. (1982): Asiatische, ozeani­ sche und australische Exporthölzer.
DRW-Verlag, Stuttgart.

Gottwald, H.(1958): Handelshölzer.
Holzmann-Verlag, Hamburg.

Kishima, T. u.a. (1962): Atlas of wood in colour. - Hoikusta Pub., Osaka.

Rendle, B. J.(1970): World timbers, Vol.
Benn, London.

Wang, C.-W. (1961): The forests of China.
Maria Moors Cabot foundation, Pub. 5; Havard Univ., Cambridge/USA